Turnverein
Weil 1884 e.V. 50 Jahre
Basketball im Turnverein Weil 1884
6. Die Oberliga West
(1980-1986) (8.8.2013) 6.1. Abstieg ins Ungewisse
Oberliga
Herren West, Staffel II 1980/81
1.
SSC
Karlsruhe
24
:
4
1182
: 855
2.
CVJM
Lörrach
24 :
4
1115 :
846 3.
TV
Weil
22 :
6 1013
:
809
4.
CVJM
Offenburg
12 :
16
950
: 1027
5.
TB
Emmendingen
10 :
18
937
: 1085
6.
TV
Säckingen
8 :
20
850 : 996
7.
TV
Achern
8 : 20
834 : 942
8.
TV
Bötzingen
4 :
24
786 :
1075
Oberliga
Herren West 1982/83
1.
SSC
Karslruhe
36 :
8
1513 : 1262
2.
CVJM
Lörrach
36 :
8
1505 : 1268
3.
USC
Freiburg
30 :
14
1501 : 1303
4.
SG
HD-Kirchheim
30 :
14
1601 : 1430
5.
SG
EK KA-Berghausen 22 :
22
1531 : 1472
6.
TG
Sandhausen
22
:
22
1608 : 1593
7.
Post
Mannheim
II
22 :
22
1454 : 1467
8.
Post
Karlsruhe
18 :
26
1575 : 1621 9.
TV
Weil
16
: 28 1333
: 1457
10.
TV
Säckingen
16 :
28
1748 : 1762
11. CVJM
Offenburg
12 :
32
1608 : 1793
12.
TV
Sinsheim
4 :
40
1216
: 1866
Oberliga
Herren West 1983/84
1.
Post
Mannheim
II
36 :
4
1559 : 1246
2.
USC
Freiburg
34 : 6
1605 :
1253
3. CVJM
Lörrach
34 :
6
1617 :
1302
4.
SG
HD-Kirchheim
24 :
16
1386 : 1353
5.
EK
KA/Berghausen
18 :
22
1393 : 1407
6.
TG
Sandhausen
18
:
22
1497 : 1539
7.
TSV
Schönau
16 :
24
1500 : 1538 8.
TV
Weil
14
:
26
1286 : 1358
9.
TV
Bad
Säckingen
10 :
30
1455 :
1655
10.
Post
Karlsruhe
8 :
32
1324
: 1665
11.
TSV
Berghausen
II
8 :
32
1348
: 1654
| Mit
dem Abstieg aus der Regionalliga in die Oberliga stellten sich
für
die Weiler ganz andere Verhältnisse ein. Zum einen standen nach den vornehmlich ernüchternden Erfahrungen im
Wesentlichen diejenigen Spieler in der Verantwortung, die seinerzeit das
Skiwochenende
statt des Ulmer Regionalligaspiels geplant hatten; zum anderen
veränderten sich die sportlichen Verhältnisse aufgrund neuer Verbandsstrukturen in der
Oberliga rasch. Noch im Vorjahr hatte die zweite Mannschaft in der
Oberliga eine rein südbadische Runde gespielt; nun wurde die Oberliga
in zwei Schritten zur Oberliga
West, im Prinzip also zu einer
gesamtbadischen Oberliga (ohne Konstanz und Bodensee)
umgebaut.
Der Kader war aber noch ansehnlich: Bernd und Klaus Gehring, Dieter und
Günter Mehlin, Georg und Andreas Seiter, Hansjörg
Scheurer,
Willi Seckinger, Peter Lacher, Matthias Himmel und Johannes
Weiß. Der
erste Schritt schien übersichtlich: Die alten badischen
Bezirke
Südbaden und Karlsruhe, die im Wesentlichen den neuen Bezirk II
bildeten,
stellten die Staffel II
der Oberliga West, die Alt-Bezirke Mannheim und
Heidelberg-Odenwald als Bezirk I die Staffel I. Die kuriose Folge: Die
Karlsruher stellten mit dem SSC Waldstadt nur einen Oberligisten,
Südbaden sieben! Offenbar scheute man in Karlsruhe die langen
Distanzen nach
Südbaden. Allerdings wurde der SSC auf Anhieb
Meister. Wenig
Respekt
zeigte
vor allem die südbadische Konkurrenz gegen den
Regionalliga-Absteiger
und so hatten die Weiler einen
mittelmäßigen Auftakt in der
unterbesetzten Liga. Der 16-jährige Matthias Himmel wurde als
Nachwuchsspieler als zweiter Center in die Erste Mannschaft eingebaut. Günter
Mehlin
war zwar ein guter und durchsetzungsstarker Oberliga-Center, aber
seine Verletzungsanfälligkeit zeigte sich bald. Am Ende reichte
es
hinter dem SSC und CVJM Lörrach zum
dritten Tabellenplatz, womit sich die "Erste" (als eines ersten vier Teams)
für die neue,
einteilige
Oberliga qualifiziert hatte. Damit war ein sportliches Mindestziel erst einmal erreicht. |
Aus
den Resten der dritten Mannschaft und den Ex-Abteilungsleitern Uli Obrist
und Willi Breithaupt bildete sich eine neue "Zweite", die nach bescheidenen
Anfängen aber auch wieder andere zu Come-backs einlud. Als
Günther Werner an Bord war, ging es wieder deutlich nach
oben. Danach kamen Klaus-Dieter Gonschorek und Roland Riesterer wieder dazu, und mit Dieter Suckau (Jg. 64) und
später
Thomas Feyrer (Jg. 65) wurden erfolgreich Nachwuchsspieler integriert.
| Zunächst erfolgreich
verlief die Entwicklung der
Damenmannschaft, die seit 1979 von Dana
Scheinert
trainiert wurde und nach einem 4. Rang in der Saison 1980/81 ein Jahr
später sogar Vizemeister wurde. Gleichzeitig gab es 1981/82
erstmals eine B-Jugend weiblich. Durch den überraschenden
Abgang
der Trainerin endete 1982 vorläufig die Basketball-Entwicklung
im
weiblichen Bereich.
Die Damenmannschaft 1980 (von links): Heide Weinreich (jetzt: Walker),
Brigitte Scheurer (jetzt: Ohm), Claudia Rudolph (jetzt: Gehring),
Sabine Frey (jetzt: Niedermeier) Irene Waiz (jetzt Seckinger), Ursula
Herr. |
In dieser Zeit verlieren A- und B-Jugend zusehends an Profil und
Spielstärke und werden, da es auch an Betreuung mangelt,
zurückgezogen.
In dieser Phase war es Heide
Weinreich (jetzt: Walker) und Rudolf Walker
zu verdanken, dass eine rudimentäre Nachwuchsarbeit sowohl im
männlichen als auch im weiblichen C-Jugend-Bereich bestehen
blieben
| 1983:
Beim Abteilungsphoto ist die erste Mannschaft
unterrepräsentiert, hinten von links: Abteilungsleiter
Hansjörg
Scheurer, Dieter Mehlin, Peter Lacher, Dieter Suckau, Uli Obrist, Klaus
Gonschorek, Günther Werner, Peter Kraus; sitzend:
Matthias Himmel, nn, nn, Ramon Santoro, Gunter Lohwasser, Atila Varai,
Borries Xavier, Rene Grosse, nn, Günter Mehlin; am Boden
sitzend: Rudolf Walker, Heide Weineich, nn, Sabine
Drahtmüller, Beatrice Cipollone... |
6.2. Zusammenbruch der Abteilung
und erfolgreiches "Back-up" durch die "Zweite"
Ende der
Saison 1982/83 wurde die Situation in der ersten Mannschaft immer problematischer: berufliches
Engagement, Verletzungen
und zunehmender Konkurrenzdruck in der Oberliga machten es immer
schwerer, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu
stellen. Auch die Nachwuchsarbeit hatte gelitten, so dass die erste
Mannschaft
sich nicht weiter aus der eigenen Jugend ergänzen konnte. Dem Abstieg war man
zwar zweimal entgangen, aber es konnte nur noch ein Drittel der Spiele gewonnen
werden. Zu Beginn Saison 1983/84 ging Abteilungsleiter
Hansjörg Scheurer beruflich ins Ausland, neben der
prekären personellen Situation zeigten sich jetzt auch die
kommunikativen Defizite: Die Totenglocke
war für das Team geschlagen. Sie trat zum ersten
Meisterschaftsspiel nach disharmonischen Zwischenspielen mit dem
Vorstand des Gesamtvereins gar nicht erst an; die Abteilung musste
vorübergehend vom Zweiten Vorsitzenden, Rolf Brämer,
"zwangsverwaltet" werden. An die zweite Mannschaft wurde die Frage
herangetragen,
ob sie willens und in der Lage wäre, den Platz in der Oberliga
einzunehmen. Die
zweite Mannschaft hatte in der Bezirksliga in der Saison 1982/83 den Aufstieg in die
Landesliga perfekt gemacht und stand ihrerseits vor dem ersten
Meisterschaftsspiel. Kurz entschlossen nahm man mit Günther
Werner
als Spielertrainer diese Herausforderung an und spielte jetzt
plötzlich zwei Klassen höher. Das Angebot an die
Spieler der
früheren "Ersten", zumindest in der Bezirksliga an
den Start zu
gehen, wurde zunächst angenommen; später aber infolge einer
umstrittenen Entscheidung am grünen Tisch verbandsseitig beendet. Vom alten
Stamm
stießen zunächst Peter Lacher und Matthias Himmel
zum neuen
Oberliga-Team. Trotz der am grünen Tisch verlorenen
Start-Punkte und einer schwierigen Hinrunde (nur 2 Siege), steigerte sich
das Team doch auf die notwendige
Spielstärke und schaffte den erhofften Klassenerhalt im
Jubiläumsjahr des Turnvereins, 1984, in der Oberliga West. |
| Glanzpunkt
war der
Heimsieg gegen Tabellenführer Post Mannheim mit einem
überragenden Günther Werner. Absolut
stimmungsaufhellend aber war das Lökalderby zu Hause gegen den CVJM
Lörrach, der sich mit Steve Scott zu einem der
Meisterschaftsanwärter gemausert hatte. Die Weiler Strategie,
mit
"One-and-box" den Lörracher Top-Scorer zu bekämpfen,
war
überraschend wirksam, denn in einem Spiel, in dem der
Amerikaner
trotz Sonderbewachung (meistens durch Thomas Feyrer) 43 Punkte
erzielte, leistete
dieser sich nur 5 schwache Minuten, in denen die Weiler das Spiel
drehten und mit viel Glück hauchdünn über die Zeit
brachten.
Noch in der Schlusssekunde nagelte Günther Werner einen
Korbleger
Brauns - vermutlich nicht ganz regelgerecht, aber letztlich erfolgreich -
ans Brett. Das war mehr als ein Lebenszeichen. Von da an holten sich
die Weiler die Überlegenheit am Oberrhein für einige
Jahre
wieder zurück. |
Und
auch
bei der dritten starken Mannschaft dieses Jahres, dem USC Freiburg,
hielt sich der "Ex-Bezirksligist" nicht schlecht. Ex-Bundesliga-Spieler Thomas
Kleine-Brockhoff kommentierte eine Szene, bei der Matthias Himmel an
ihm vorbei mit Dunking abschloss: "Ich wusste gar nicht, dass man in
dieser Liga so hoch springt!" Erfreulicherweise
konnten auch wieder je eine C-Jugend, weiblich und männlich,
trainiert
von Heide Weinreich bzw. Rudi Walker, gemeldet werden. Am
Ende
der Saison (Mai 1984) übernahm wieder Uli Obrist die
Abteilungsleitung,
während Peter Lacher für Heide Weinreich (Walker)
Stellvertreter wurde.
Günter Strübin wurde Trainer der "Ersten", Klaus
Gonschorek
und
Marcel Schaible waren wieder zum Team gestoßen. Der
Burgfriede
war rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins
wiederhergestellt. Auch wenn viele Spieler ihren sportlichen Zenit
überschritten haben sollten, präsentierte sich die
Abteilung
im Rahmen der Feierlichkeiten zum großen
Vereinsjubiläum
ziemlich geschlossen mit einem relativ großen Kader an
Spielern
mit immer noch großen Namen. 6.3 Zwischenhoch und ein
unglücklicher Abstieg Damit
war die kritischste Phase der Abteilung seit langem ausgestanden,
so dass
für die
Saison
1984/85 wieder interessantere Aussichten bestanden. Mit
Günter Strübin als Coach und drei "Langen"
(Gonschorek, Schaible und Kraus) sowie Werner, Seckinger, Feyrer,
Lacher...
scheiterte
man tatsächlich beim erklärten "Angriff auf die
Tabellenspitze", endete
aber mit
ausgeglichener Bilanz ungefährdet auf einem Mittelplatz. Zu
wenig gemeinsames Training, beruflich oder
studienmäßig bedingt, verhinderten jetzt eine
Top-Mannschaft.
Gleichzeitig
rückte die Jugendarbeit stärker in
den Blickpunkt des Interesses, die Rudi
Walker über Jahre betreut hatte. Sportlich
viel schwieriger wurde es zu Beginn der Saison 1985/86, als mit Marcel
Schaible (nach München) und Peter Kraus (nach Karlsruhe) die
zwei längsten Spieler den Verein verließen. Zudem
wirkte sich ein Trainerflop zu Beginn der Spielrunde auf
Trainingsfleiß und Motivation negativ aus. Dennoch
wäre nach der Reaktivierung von Günter Mehlin
(1958-90) sportlich bis zum letzten Spiel der Klassenerhalt
möglich
gewesen: Eine spektakuläre und vom Zeitpunkt her
entscheidende Spielunterbrechung wegen tiefstehender Sonne im letzten
Heimspiel gegen den direkten Abstiegsgegner SSC Karlsruhe II
verhinderte dann den Sieg
in der notwendigen Höhe.
Aus
dem Hinspiel in der Vorrunde brachten die im Falle eines Weiler
Heimsieges punktgleichen Karlsruher für diesen Abstiegskampf
einen
13-Punkte-Vorsprung mit. In der ersten Halbzeit spielten die Weiler
gegen eine im Westen tiefstehende Abendsonne, die praktisch keinen
regulären Abschluss unter dem Korb zuließ. Die
Gastgeber
reklamierten dies mehrfach bei den Schiedsrichtern, die aber das Spiel
fortsetzten. Zur Pause lagen die Weiler trotz entsprechender taktischer
Maßnahmen etwa zehn Punkte zurück.
Nach
dem Halbzeitwechsel sollte sich das ändern. Die Gastgeber
holten
den Rückstand schnell auf und gingen gegen die Karlsruher, die
nun
ihrerseits mit der Sonne nicht zurechtkamen, fast mühelos in
Führung. Etwa die Hälfte
des Hinspiel-Rückstandes
hatten die Weiler aufgeholt, als die Gäste ihrerseits bei den
Schiedsrichtern - nun erfolgreich - reklamierten und diese das Spiel
unterbrachen, bis die Sonne untergegangen war. In den letzten 10
Spielminuten, die nun unter "fairen" Bedingungen abliefen, hielten die
Karlsruhe die Niederlage innerhalb der 12-Punkte Grenze.
Der
umgehende Protest der Weiler wurde vom Spielleiter Hans Himmel wegen
"Tatsachenentscheidung" der Schiris abgewiesen und von
Abteilungsleiter Obrist wegen Wahrung von Rechtsfrieden und
Planungssicherheit nicht weitergezogen.
Dies
bedeutete in einer Runde mit viel Pech den Abschied (zusammen mit dem
Tabellenletzten CVJM Lörrach) aus der
höchsten badischen Spielklasse.
Im letzten Oberliga-Spiel der Weiler trat man bei Post Mannheim an,
wobei klar war, dass sich der vorübergehende Regionalligist
nicht
überraschen ließ, dazu war die Mannschaft zu stark.
Erstmals
setzte Coach Uli Obrist die 17-jährigen Philip Heiser und
Siegfried
Flötzer ein. Das Spiel war eine klare Sache für die
Mannheimer. In der letzten Spielsekunde wurde Günther Werner
hart
gefoult. Der an diesem Tag durch einen Sturz angeschlagene und nicht
zum Einsatz gekommene Coach Uli Obrist wechselte daraufhin -
fast regelkonform - wegen "Verletzung" den
regulären Freiwurfschützen
gegen sich selber aus und schloss mit zwei außerhalb der
regulären Spielzeit verwandelten Freiwürfen das Thema
"Oberliga" für die Weiler "Erste" bis auf Weiteres ab.
Ausschlaggebend für den Abstieg war weniger die
Spielstärke
der verbliebenen Spieler, sondern die dünner werdende
Spielerdecke, die durch den Kahlschlag der Jugendarbeit in den Jahren
1980-83 entscheidend verursacht worden war. Die jetzt nachrückenden Talente
kamen
ein bis zwei Jahre zu spät, als dass in ausreichender Weise
die
qualitätsbestimmende Spielkultur hätte weitergegeben
oder gar
auf eine breitere Basis gestellt hätten werden
können.
Stark verbessert dagegen zeigte sich die männliche B-Jugend,
die
erstmals wieder seit langem unter die besten vier in Südbaden
kam. weiter zu
7. Landesliga 1986-92
|
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