Turnverein
Weil 1884 e.V. 50 Jahre
Basketball im Turnverein Weil 1884 (8.8.2013)
Auf diesen
Seiten wird die Geschichte der
Basketball-Abteilung der vergangenen 50 Jahren in 10 Kapiteln
dargestellt.
3.
Konsolidierung, Stagnation und Auflösungserscheinungen
(1964-69) 3.1.
Noch
einmal Bezirksliga (1964/65)
Der
Bezirksligameister 1963/64 war natürlich aufstiegsberechtigt
für die Verbandsliga (Südbaden), allerdings hatten
mit Helmut
Winkler (nach Berlin) und Dieter Friedmann die beiden Topscorer und mit
Karl-Heinz Clever (zurück nach Breckerfeld)
auch die Nr. 4 den Verein wieder
verlassen. Schweren Herzens und aufgrund schlechter Erfahrungen mit
Spielverlust wegen unzulässiog eingesetzter Jugendspieler
wurde beschlossen, noch einmal in der Bezirksliga anzutreten. Mit nur 7
Stammspielern absolvierte man die Runde.
Gleichzeitig startete auch die
erste Jugendmannschaft in ihre erste Spielsaison. Die
damaligen Jugendspieler waren: Hans Forster (+), Rainer Bischof, Jürgen Fischer,
Karlfrieder Garni, Wolfgang Willi Breithaupt (alle Jg. 1949) Heinz
Wissert und Klaus Engelmann (alle Jg. 48).
Dass
auch die zweite Saison mit dem zweiten Platz in der Bezirksliga ein
Erfolg wurde, verdankten die Weiler der
beständigen Trainingsarbeit von Eberhard Michael und den
gelegentlichen Einsätzen des früheren chilenischen
Nationalspielers Jaime Castano, der für 40 Punkte pro Spiel
gut
war. Ende der Saison kehrte Castano wieder in seine Heimat
zurück.
|
|
Ein
Freundschaftsspiel gegen das Verbandsliga-Team des EK Grenzach zum Auftakt
endete unentschieden. |
| <<<< |
Interner
Bericht von Trainer Eberhard Michael zur abgelaufenen Saison 1964/65.
Da keiner der Spieler mehr als 6 Spiele hatte, müssen Spiele
ausgefallen oder am grünen Tisch entschieden worden
sein.
Jedenfalls konnten wir 5 Spiele oben dokumentieren. Die Probleme liegen
zwischen Spiel 4 und 10. In dieser Zeit fielen nur 71:79 Punkte. Von
den 71 geworfenen Punkten erzielte Jaime Castano in einem Spiel allein
52 ! Es sind also vermutlich 6, maximal 7, Spiele durchgeführt
worden.
Beachtlich ist aber auch die Entwicklung bei Dieter Heinig, dem
eigentlichen Leistungsträger dieser Saison.
Weniger personelle Probleme gab es, wenn in der Grenzlandrunde auch die
Jugendlichen eingesetzt werden konnten (s.u.).
|
| Einblick
in die Verhältnisse beim Südbadischen Verband
gestattete
diese Meldung vom Verbandstag 1965, bei dem Eberhard Michael zum
Schriftführer avancierte. |
3.2
Endlich: Verbandsliga (1965/66) Nachdem
in der neuen Saison durch einen
Verbandsbeschluss drei Nachwuchsspieler
spielberechtigt für die Erste wurden, konnte der Sprung in die
oberste
Südbadische Spielklasse, die damalige Verbandsliga, gewagt
werden. Zwei wichtige Erfolge am Anfang,
über den TV Säckingen und EK Lörrach, gaben
der Mannschaft zunächst Schwung, später wurde es
harziger: Innerhalb einer Woche gab es mit einer knappen
55:54-Niederlage in Bötzingen, einem Nichtantreten in Freiburg
und einer 97:39-Klatsche in Säckingen sechs Verlustpunkte.
Immerhin gab es auch im Rückspiel gegen EK Lörrach ein
Unentschieden, sodass es am Ende auf den 7. Rang reicht.
Damit war am Ende der ersten
Verbandsliga-Saison der Klassenerhalt
gesichert, aber die Verletzung von Eberhard Michael hatte gezeigt, wie
dünn
das Eis war, auf dem der Spielbetrieb stattfand.
Gleichzeitig war die Nachwuchsmannschaft mit ihrem Spielbetrieb etwas
erfolgreicher, sie kam unter die vier besten Teams Südbadens. 3.3.
Die zweite Verbandsliga-Saison 1966/67
| Lange wartete
die erste Mannschaft auf ihren ersten Saisonerfolg, der dann im
"Kellerspiel" in Bötzingen gelang.
In dieser Phase hatten sich Claus Dieter Heinig, der Jüngste
der
Urbesetzung, und Hans-Jürgen Fischer sowie Hans Forster, die
immer
noch Jugendspieler waren, als tragende Elemente entwickelt. Gerade bei
Verletzungen von Eberhard Michael zeigte sich aber die
spärliche
Spielerdecke von ihrer problematischen Seite.
Dies erweist sich im Rückspiel gegen Bötzingen (links
unten), das deswegen mit einer Niederlage endete. | |
| rechts: Auch gegen EK Lörrach, unter der Regie des Ex-Grenzachers Manfred Grether kann zuhause nicht
gewonnen werden. | |
3.4.
Auflösungserscheinungen und deren Überwindung
In
der Saison 1966/67 lief die Erfolgsgeschichte erst einmal aus. Der
Motor der
Abteilung, Eberhard Michael, zog, wie andere, aus beruflichen
Gründen weg.
Claus Dieter Heinig, der auf dem Sprung in das B-Kader von
Bundestrainer Bilek war, ging zur Marine und danach studienhalber nach
Konstanz, wo er auch noch
lange dem Basketball verbunden blieb.
Die Jüngeren, Hansjürgen Fischer (als Jugendspieler ebenfalls von Bundestrainer
Bilek gesichtet) und Hans Forster gingen zu RW Lörrach; Gert Quitsch als
Schiedsrichter noch für den TV Weil im Einsatz, zog sich aber dann auch zurück.
Zurück blieben einige wenige wie Karlfrieder Garni, Wolfgang Willi Breithaupt
und ein weiter interessiertes Umfeld von Leichtathleten und ehemaligen
Jugendturnern, aber letztlich zu wenige echt engagierte Basketballer.
Bei der Generalversammlung 1968 fixierte sich der Vorstand, mangels
Alternativen, auf Willi Breithaupt, noch Schüler am TG Lörrach, als
Ansprechpartner der Basketball-Abteilung. Der Gründungsabteilungsleiter Manfred
Vogel (jetzt: Harr), der in dieser Zeit durch die Übernahme des Eisenwaren- und
Porzellangeschäftes Harr sehr in Anspruch genommen war, "erinnerte
sich" nochmals an seine Abteilung und motivierte auch noch ein paar junge
und sportlich engagierte Angestellte seines Betriebes, wie Peter Seiter und
Werner Funk, um einen sportlichen Minimalbetrieb in der Bezirksliga zu
ermöglichen. Eine Maßnahme, die letztlich das Überleben der Abteilung sichern
sollte.
Scheinbar ohne weitere Bedeutung für die Abteilung taucht in den Akten des TV
Weil der Name von Ewald Dutkowski, von 1965-70 Sportlehrer am
Kant-Gymnasium, als Wunschtrainer des TV-Vorstandes auf. Das Engagement kam
nicht zustande. Aber: der engagierte Lehrer setzte sich sehr bei der
Ausstattung der Turnhalle des Kant-Gymnasiums, die 1969 fertig gestellt wurde,
auch für eine gute Basketball-Ausrüstung ein, sodass die Halle von 1969-2005
die Trainings- und Spielhalle der Abteilung sein konnte. Der umstrittene
Lehrer, den es nach einer misslungenen Bewerbung als stellvertretender
Schulleiter am Kant-Gymnasium nach Überlingen verschlug, hat ohne Zweifel
Entscheidendes - nicht nur für den Basketball - bei diesem Hallenbau für den
Weiler Sport und den Sport am Kant-Gymnasium in die Wege geleitet.
Als Helfer in der Not entpuppte sich auch Horst-Werner Schultze,
der sich 1969 für ein Jahr als Trainer für die Abteilung gewinnen ließ. Ihm
gelang es, eine neue Generation von jungen Spielern, die nicht mehr aus dem
bekannten Vereinsumfeld oder aus Studentenkreisen des Technikums stammten, an
den Verein zu binden. Der Spielbetrieb mit einer ersten Mannschaft verlief
allerdings grenzwertig, dazu war das Spielerpotential noch immer zu dünn.
Dann beendete Anfang 1970 eine berufliche Veränderung auch dieses Provisorium
weiter
zu 4.
Der Aufstieg
|
|