Turnverein
Weil 1884 e.V. - Ulrich Obrist „In der Anfangszeit war ich quasi ein Lehrling“Weiler Zeitung, 10.04.2017 von Saskia SchererWas hat Sie in den 25 Jahren als Vorsitzender bewegt? Niemand
wird als Vorsitzender geboren, in der Anfangszeit war ich quasi
Lehrling. Denn in den ersten 16 Jahren hat mich vor allem der Unterhalt
der Jahnhalle beschäftigt. Der Sanierungsstau war groß, das
hat die Vorstandsarbeit dominiert, und ich konnte mich weniger um den
Sport kümmern. 1994 standen die Haustechnik und die Neugestaltung
des Untergeschosses im Fokus. 2008 fand dann die energetische Sanierung
statt, und die Vereinsfinanzen wurden geordnet. Mein erstes Jahr als
Vorsitzender war übrigens ein reines Satzungsfindungsjahr, da sich
eine neue Satzung als ungültig erwies. Welche Veranstaltungen sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? Besondere
Höhepunkte waren das Gauturnfest 1999 und das Landeskinderturnfest
im Jahr 2002, die wir mit den anderen Weiler Turnvereinen veranstaltet
haben. 2005 feierten wir das 50-jährige Bestehen der Jahnhalle,
und 2009 stand unser 125-jähriges Bestehen an. Und auch weitere
Jubiläen wurden gefeiert wie 2010 das 100-jährige Bestehen
der Faustballabteilung, das als sportliches Event mit einem
Jugend-Europacup gefeiert wurde. 2013 wurde die Basketball-Abteilung 50
Jahre alt – für mich ein besonderes Ereignis, weil ich dort
früher Abteilungsleiter war. Ab 1994 haben wir zusammen mit dem
Gesangverein und der Stadtmusik sechsmal den „Neujahrsempfang in
Alt-Weil“ mit der Verleihung des Giuseppe-Indri-Preises
veranstaltet. Was ist für die Zukunft geplant? Momentan
beschäftigt uns die Erneuerung der Vorhänge in der Jahnhalle,
die rund 40 000 Euro kosten wird. Ansonsten blicke ich dem Ende meiner
Amtszeit in zwei Jahren entgegen. Bis dahin gilt es schließlich,
einen Nachfolger zu finden und Wissen und Arbeit auf mehr Schultern zu
verteilen. Wir müssen unsere Arbeit mit den FSJ-Freiwilligen noch
besser strukturieren, und die Neugestaltung der 400-Seiten-starken
Homepage ist begonnen. Der TV ist der größte Verein in Weil am Rhein – woher rührt der Erfolg? Ich
denke, wir sind am stärksten im Breitensport vertreten.
Außerdem haben wir es immer vermieden, die Mitgliedsbeiträge
auf einen Schlag stark zu erhöhen. Bei den
Abteilungsbeiträgen wird darauf geachtet, dass die Leistung dann
auch bei den jeweiligen Abteilungen ankommt. Natürlich gibt es
auch Quersubventionierungen, aber das soll nicht überdehnt werden.
Grundsätzlich herrscht ein solidarischer Gedanke. Der TV sammelt sehr viele Spenden – welchen Stellenwert nehmen diese Aktionen ein? Es
wurden stets Diskussionen geführt, weil unsere rund 330
Ehrenmitglieder beitragsfrei sind. Meine Haltung war aber, es
könnte ja jeder nach seinen Möglichkeiten spenden. Das ist
auch weniger mechanisch und kommunikativer, weil die Mitglieder erst
für konkrete Projekte angesprochen werden müssen. Bei acht
Spendenaktionen wurden fast immer fünfstellige Summen erzielt und
teilweise eine Beteiligung von 50 Prozent – das ist gigantisch. Wie kamen Sie überhaupt zum Verein? Mit
17 Jahren kam ich als Basketballer dazu. Ab 1971 war ich als Pressewart
im Vorstand tätig und leitete ab 1979 für ein Jahr die
Basketball-Abteilung und dann noch einmal von 1984 bis 1991. Und wurden dann Vorsitzender? Mein
Vorgänger war amtsmüde, und es gab ein Gremium, das nach
einem Nachfolger gesucht hat. Irgendwann kam mein Name auf, und ich
wurde auch angesprochen. Ich hatte außerdem gerade als
Abteilungsleiter aufgehört und war „frei“. Für
mich war damals ausschlaggebend, ob ich Nachrufe halten kann –
das war für mich die Nagelprobe. Als mir das klar war, habe ich
zugesagt. Und bis heute waren es auch an die 100 Nachrufe. Landesehrennadel
für Ulrich Obrist (Stand 08.01.2011)
Anlässlich
Neujahrsempfanges der Stadt Weil am Rhein am 07.01.2011 erhielt
der Vorsitzende des Turnvereins, Ulrich Obrist, aus den Händen
von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz die Ehrennadel des Landes
Baden-Württemberg, die vom Ministerpräsidenten für
Verdienste im Ehrenamt verliehen wird.
Dietz
hob die Vereinslaufbahn des Geehrten in unterschiedlichen Funktionen
des Turnverein, dem Ulrich Obristseit 1970 angehört und seit
1992 als Vorsitzender vorsteht.
Auch
die 15-jährige Amtszeit als Gemeinderat der Stadt, vornehmlich
als Mitglied des Finanzausschussen und als Mitglied und Vorsitzender
des Musikschulbeirates kam zur Sprache.
Dietz
hob die Bedeutung des Vereins als Betreiber der Jahnhalle für
die Stadt heraus und attestierte Obrist, eine motivierte Mitgliedschaftschaft
geschaffen und solide Vereinsfinanzen erhalten zu haben.
Der
Verein habe damit auch die Voraussetzungen, für überregionale
Sportveranstaltungen, wie das Landeskinderturnfest (2002) oder den
Jugend-Europacup im Faustball (2010) zur Verfügung zu stehen.
Ulrich
Obrist ist damit nach dem Ehrenvorsitzender Walter Mehlin (1991),
dem langjährigen, ehemaligen Abteilungsleiter der Volleyballabteilung,
Klaus Hoog (1996), und der langjährigen früheren stellvertretenden
Vorsitzenden und Finanzchefin Charlotte Rübenacker (2009) schon
das vierte Mitglied des TV-Vorstandes, das die Verdienstnadel des
Landes entgegennehen durfte.
Gleichzeitig
ging die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg bei dieser
Gelegenheit an Dr. Rudi Heiser, der seit 1991 Vorsitzender der Orchestergesellschaft
Weil am Rhein ist.
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Badische
Zeitung vom 11. Januar 2011
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Führungspersönlichkeiten,
wie sie ein großer Verein braucht
Ulrich Obrist,
Vorsitzender des Turnvereins, und Rudi Heiser, Vorsitzender der
Orchestergesellschaft, erhielten beim Neujahrsempfang die Landesehrennadel.
OB
Dietz mit Ulrich Obrist und Rudi Heiser (von links) Foto: Lauber
WEIL AM RHEIN
. Besonderes ehrenamtliches Engagement wird regelmäßig
mit der Landesehrennadel belohnt. Beim Neujahrsempfang erhielten
nun Ulrich Obrist vom TV Weil und Rudi Heiser von der Orchestergesellschaft
diese Auszeichnung.
OB Dietz nannte
Ulrich Obrist bei dieser Gelegenheit "ein ausgezeichnetes Beispiel
für den erfolgreichen Werdegang eines Sportlers, wie sich ihn
Vereine nur wünschen können". Obrist kam 1970 als
aktives Mitglied zum TV, verschrieb sich dem Basketball, wurde später
Abteilungsleiter, Übungsleiter und Trainer der 1. Herren-,
der Damen- und verschiedener Jugendmannschaften. Im Jahr 1992 wählte
ihn die Mehrheit der über 1200 Mitglieder des Vereins zum Vorsitzenden,
was er bis heute geblieben ist.
Obrist hat
seither eine moderne Vereinsstruktur aufgebaut. Dazu gehören
der Betrieb und der Unterhalt der vereinseigenen Jahnhalle, die
vielen Vereinen als Heimstätte dient. Die Führung des
TV hat etwa mit dem Landeskinderturnfest 2002 oder im vergangenen
Jahr mit dem Ausrichten des Europa-Cups für Jugendmannschaften
im Faustball ihre Organisationsfähigkeit bewiesen. Über
den Sport hinaus engagierte sich Ulrich Obrist von 1994 bis 2009,
also während 15 Jahren, als Mitglied des Gemeinderates, wo
er der CDU-Fraktion angehörte. Dietz dazu wörtlich: "Kommunalpolitik
in allen ihren Facetten, hohes Engagement im Vereinswesen und nicht
zuletzt eine große Familie verlangten ihm ein beeindruckendes
Zeitmanagement ab."
Rudi Heiser
wird in Kürze seit 20 Jahren an der Spitze der Orchestergesellschaft
stehen. Die Entwicklung des Orchesters, das am Freitag zum 29. Mal
den Neujahrsempfang musikalisch umrahmte, ist eng mit seinem Namen
verbunden, rief Dietz bei der Ehrung in Erinnerung. Viel organisatorische
Arbeit stecke hinter den Konzerten, die die Orchestergesellschaft
traditionell im Frühjahr und Herbst gebe. Bemerkenswert fand
Dietz überdies, dass Amateurmusiker aus der Region im Orchester
zu Hause seien, sich gut aufgehoben fühlten und mit Begeisterung
durch anspruchsvolle Konzertstücke gefordert würden. 46
deutsche, elf Schweizer und sechs französische Staatsbürgerschaften
kämen unter der österreichischen Stabführung von
Fridolin Uhlenhut zusammen. Damit sei die Orchestergesellschaft
ein wahrhaftes Dreiländereckorchester. Außerdem gab es
bereits fünf Konzertreisen in die Partnerstadt Bognor Regis,
wo man regen Kontakt zum "Bognor Regis Concert Club" unterhält.
Dank seiner starken Führungspersönlichkeit – wer
könne sich seinen Bitten entziehen, fragte Dietz rhetorisch
– habe Heiser die Orchestergesellschaft zu einem herausragenden
Verein und zu einer ausgezeichneten Visitenkarte der Stadt gemacht.
Heiser dankte
auch im Namen Obrists für die Auszeichnung, bezog in das ihn
betreffende Lob aber ausdrücklich auch Manfred Harr mit ein,
der sich um die Orchestergesellschaft ebenso viele Verdienste erworben
habe.
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Weiler
Zeitung vom 11. Januar 2011 von Siegfried Feuchter
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Zwei
Männer, die ihre Vereine geprägt haben
Landesehrennadel für Ulrich Obrist vom TV Weil und Dr. Rudi
Heiser von der Orchestergesellschaft
Auszeichnung
beim Neujahrsempfang: Oberbürgermeister Wolfgang Dietz (l.)
überreichte Ulrich Obrist (M.) und Dr. Rudi Heiser die Landesehrennadel
für ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken.
Foto: Siegfried Feuchter
(sif). Zwei
langjährige Vorsitzende, die sich um ihre Vereine sehr verdient
gemacht haben, hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim Neujahrsempfang
mit der Landesehrennadel ausgezeichnet: Ulrich Obrist, Vorsitzender
des TV Weil, und Dr. Rudi Heiser, Vorsitzender der Weiler Orchestergesellschaft.
Vom aktiven Sportler zum aktiven Verantwortungsträger - so
bezeichnete Dietz den TV-Vorsitzenden Ulrich Obrist. Dieser begann
beim TV als aktiver Basketballspieler, war dann Abteilungsleiter,
Übungsleiter und Trainer der 1. Herren-, Damen- und verschiedener
Jugendmannschaften. 1992 wurde Obrist zum Vorsitzenden des 1200
Mitglieder zählenden Turnvereins mit seinem vielfältigen
Angebot gewählt.
Ulrich Obrist hat es laut OB Dietz verstanden, eine moderne Vereinsstruktur
aufzubauen, wozu auch der Betrieb und der Unterhalt der vereinseigenen
Jahnhalle zählt. Der TV steht heute auf soliden Füßen
und hat eine motivierte Führungsmannschaft, würdigte der
OB das Wirken des Vereinsfunktionärs. Über den Verein
hinaus engagierte sich Obrist auch kommunalpolitisch, gehörte
er doch 15 Jahre lang bis 2009 als CDU-Stadtrat dem Gemeinderat
an. Kommunalpolitik in all ihren Facetten, hohes Engagement im Vereinswesen
und nicht zuletzt eine große Familie verlangten ihm ein beeindruckendes
Zeitmanagement ab, betonte Dietz.
Seit mittlerweile 20 Jahre führt Dr. Rudi Heiser die Orchestergesellschaft.
Das Blühen und Gedeihen dieses Orchesters sind eng mit seinem
Namen verbunden sagte der OB mit dem Hinweis, dass hinter den Konzerten
viel organisatorische Arbeit stecke. Konzertmusiker aus der Region
würden sich in dem Orchester gut aufgehoben fühlen und
würden mit Begeisterung durch anspruchsvolle Konzertstücke
gefordert.
46 Deutsche, elf Schweizer und sechs Franzosen spielen unter der
österreichischen Stabführung von Fridolin Uhlenhut, stellte
Dietz fest. Er wies auch auf den 150 Mitglieder zählenden Förderverein
hin, der es ermöglicht, dass die Orchestergesellschaft auch
in der Regio sowie im Rahmen der Städtepartnerschaft in Bognor
Regis auftreten kann. Dank seiner starken Führungspersönlichkeit
hat Dr. Heiser die Orchestergesellschaft zu einem herausragenden
Verein und zu einer ausgezeichneten Visitenkarte unserer Stadt gemacht,
betonte der OB in seiner Laudatio.
Dr. Rudi Heiser drückte seine Freude über die Auszeichnung
aus und dankte, auch im Namen von Ulrich Obrist, für diese
Ehrung. Dabei unterstrich er die guten Beziehungen der Orchestergesellschaft
zu den Partnerstädten Bognor Regis und Hüningen. Zudem
hob er die Verdienste von Manfred Harr hervor, der ihn stets tatkräftig
unterstütze.
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