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Turnverein Weil 1884 e.V.

Prolog zur Festschrift zur Einweihung der Jahnhalle 1955

Am Ziel !

Wenn ein Wanderer unbeirrbar seinem Ziel zustrebt es mit kraftvollen Schritten erreicht, dann wird er besinnlich verhalten . . .

Sein Blick geht zurück. An seinem geistigen Auge zieht noch einmal der Weg vorüber, den er ging, mit all seinen Fährnissen und Mühen, Freuden und Sorgen. Deutlich erkennt er die Wurzeln seiner Kraft Glaube, Liebe und Heimat . Klar ersteht vor ihm die Gemeinschaft, die ihm Kraft und Wille zum Durchhalten einflösste.

Auch der Turnverein Weil 1884 eV. ist am Ziel. Ein Gefühl von Stolz und Dankbarkeit schwingt in uns. Freude und Dankbarkeit aber wollen wir dadurch zum Ausdruck bringen, indem wir Rückblick halten. Rückschau zu Ehren unserer Heimatgemeinde und unserer turnerischen Vorfahren. Sie waren es, die den symbolischen Grundstein zu dem stolzen Werk gelegt haben, das wir heute weihen dürfen.


Das Dorf

"In Rom, Athen und bei den Lappen,
Da kennt man jeden Winkel aus,
Dieweil wie wir im Dunkeln tappen,
Daheim im eignen Vaterhaus!"

Das Leben unserer Vorfahren ist mit viel Liebe und grosser Begeisterung von unserem Heimatchronisten Karl Tschamber im Jahre 1928 aufgezeichnet worden Die wechselnden Schicksale unserer Ahnen ziehen in anschaulichen Bildern an uns vorüber. Ihr Hab und Gut, ihre Matten, Reben und Äcker, ihre Arbeit wird lebendig. Weil, das schmucke Bauerndorf am Schnittpunkt dreier Länder, blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück. Wer in der Hast des Alltags immer noch einen Blick für die Zeichen jener Zeit findet, vermag aus eigener Anschauung Land und Leute des Weblandes, Reblandes und Leblandes vor sich erstehen lassen.

Das Dorf mit seinen alten Herrensitzen dem "Läublinhof", "Meierhof", "Bläserhof", "Domhof", den Patrizierhäusern "Staffelhaus am Lindenplatz" und Haus "Tüllingerstrasse 8", die alten Flurnamen, die Schusterinsel, das Nonnenholz, der Otterbach, die Kirchen, der Lindenplatz, die alten Gasthäuser, die Schulen, die Wiese und der Mühleteich, das Rathaus, der Rhein, die Denkmäler und Gedenksteine, die Archive der Gemeinde und der Pfarreien bieten eine Fülle an Ansatzpunkten zum Rückblick in die Vergangenheit.

Den Charakter unserer Vorfahren, ihr Temperament und Oppositionsgeist, kennzeichnet treffend der Volksmund mit den Versen:

,Wer dur Ötligä goht, un wird nit agafft,
un dur Haltigä un wird nit usglacht,
un dur Wil un wird nit gschlagä,
der hat vu grossem Glück zu sagä!"

 

Die Stadt

Die junge Stadt am Rhein lässt es nicht beim Erreichten bewenden.
Immer in Bewegung, wie der vorüberziehende Strom,
der ihr Schicksal bestimmt,
drängt sie in ihrer Entwicklung unaufhaltsam vorwärts!

Unser Chronist Tschamber, der die Urgemeinde, das alte Rebdorf Weil beschrieb, ahnte aber auch die Entwicklung voraus die hier an der Dreiländerecke wurzelte.

Begünstigt durch die geographische und verkehrstechnisch überaus vorteilhafte Lage am Rheinstrom, an der Bahnlinie Frankfurt Basel, an der Bundesstraße Frankfurt Basel, diesem Verkehrsdreiklang Nord-Süd, vor den Toren der historischen Grosstadt Basel liegend und unmittelbar an das benachbarte EIsass (Frankreich) angrenzend, hat sich das Winzerdorf Weil in kurzer Zeit zu einer aufstrebenden Stadt an der Dreiländerecke entwickelt. 1500 Seelen regist-rierte man vor siebzig Jahren, 8600 vor neun Jahren, während die Stadt heute über 14000 Einwohner zählt.

Zu diesem ungestümen Aufschwung haben Industrieansiedlungen, der Ausbau des grossen Verschubbahnhofes, die Umschlagsanlagen am Rheinhafen, eine lebhafte gewerbliche Tätigkeit, der Verkehr über fünf Grenzübergängen nach der Schweiz und nach Frankreich und nicht zuletzt der Fleiß der Bürgerschaft in hohem Maße dazu beigetragen.