Weil am Rhein (ste). Das herausragende ehrenamtliche Engagement zweier Weiler Bürger würdigte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim Neujahrsempfang mit der Verleihung der Landesehrennadel: Hubert Eller erhielt sie für seine besonderen Verdienste in der Behindertensportabteilung des Turnvereins Weil; Werner Hagenbach wurde unter anderem für sein langjähriges Wirken im Verein für Heimatgeschichte und Volkskunde ausgezeichnet. 

Hubert Eller war 1994 Mitbegründer und ist seitdem auch Leiter der Abteilung Behindertensport im TV Weil. Aufgrund der persönlichen Betroffenheit in seiner Familie ließ er sich ein Jahr später zum Übungsleiter im Behindertensport ausbilden. „Herr Eller ist der Motor und die Seele der Abteilung. Wer einmal miterlebt hat, mit wie viel Hingabe und Freude sich körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen an einer Aufführung der Abteilung beteiligen, der vergisst dieses eindrückliche Bild nicht mehr“, betonte Dietz. Eller und seinen Mitstreitern gelinge es Jahr für Jahr, „einen bunten Beitrag auf die Bühne zu zaubern“ und den Behindertensport auch dadurch fest im öffentlichen Bewusstsein der Stadt zu verankern. Hierin liege einer der „hervorstechendsten Verdienste“ Ellers, sagte Dietz. Über die rein sportliche Ebene hinaus organisiere der TV-Abteilungsleiter auch Ausflüge. Seit 2013 ist Eller Ehrenmitglied im TV Weil; der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband verlieh ihm 2014 die Goldene Ehrennadel –­ nun kommt die Landesehrennadel in Anerkennung einer „großartigen ehrenamtlichen Arbeit“ dazu, wie Dietz sagte. 

Werner Hagenbach lenkt seit über 20 Jahren die Geschicke des Vereins für Heimatgeschichte und Volkskunde, der seit 1967 besteht. „Der Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, das Geschichts- und Kulturgut der Stadt, des Markgräflerlands und der anliegenden Landschaften zu pflegen und zu fördern“, erläuterte der OB. Den Mitgliedern um Hagenbach als Vorsitzenden sei es ein „besonderes Anliegen, die historischen Verknüpfungen herauszuarbeiten, die in unserer Landschaft über die heutigen Staatsgrenzen hinweg bestehen“, sagte Dietz. Als öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zählte er Exkursionen, Fachvorträge, Museumsbesuche, Schloss- und Burgenbesichtigungen, Lesungen und Musikveranstaltungen auf. Wie Eller in der Behindertensportabteilung des TV sei auch Hagenbach „die zentrale Antriebsfeder des Vereins“. Dietz:   „In seinem Engagement hat Herr Hagenbach wesentlich dazu beigetragen, dass Weil am Rhein sich 1990 nach der Wende nicht wie andere Städte in Baden-Württemberg eine Partnerstadt in Sachsen gesucht hat, sondern den Spuren der Kontakte der evangelischen Kirchengemeinde gefolgt ist und sich mit Trebbin in Brandenburg partnerschaftlich verbunden hat.“ Hagenbachs Einsatz ist aber nicht nur auf den Verein beschränkt. Von 1972 bis 1997 leitete er den Kirchenchor der Johannesgemeinde; seit 32 Jahren ist er als Prädikant der Evangelischen Landeskirche in Baden in vielen Gemeinden aktiv. 1999 ließ er sich zum Stadtführer ausbilden. 

Werner Hagenbach bedankte sich auch im Namen von Hubert Eller für die hohe Auszeichnung.  Er hob die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für eine Gesellschaft hervor und beklagte den vielerorts fehlenden Nachwuchs. Ohne ehrenamtliche Einsatzbereitschaft komme jedes gesellschaftliche Leben zum Erliegen, sagte Hagenbach. Umgekehrt bringe ein Ehrenamt auch dem, der es ausübe, jede Menge Freude „und hält frisch und beweglich – wie es man sieht“.