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Vereinsgeschichte











Turnverein Weil 1884 e.V.

Vereinschronik von 1984 zum 100-jährigen Jubiläum

Anläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Vereins im Jahre 1984 wurde von Albert Vögtlin und Peter Stell eine Chronik verfaßt, die auch heute weitgehend Bestand hat. Die Chronik wird hier textlich unverändert widergegeben, lediglich redaktionell wurden Fehler korrigiert. "Echte" Ergänzungen oder Fußnoten werden "schräg" eingefügt.

Vorgeschichte

Unter dem Eindruck des Erziehungsromanes "Emile" von J. J. Rousseau machte in Deutschland Basedow in der 1774 in Dessau gegründeten Erziehungsanstalt den ersten Versuch einer geregelten Leibesübung. Unter Pestalozzi fanden im Jahre 1807 auch in der Schweiz die ersten Leibesübungen statt und bereits im Jahre 1819 erfolgte in unserer Nachbarstadt Basel die Gründung des ältesten Schweizer Turnvereins, des Bürgerturnvereins Basel, der in späteren Jahren, anno 1882, wesentlichen Anteil an der Gründung des MarkgräflerTurngaues hatte.

Friedrich Ludwig Jahn war es schlußendlich beschieden, in Deutschland den lauten Ruf nach einer volkstümlichen Leibeskunst zu wecken und im Jahre 1811 in Berlin die erste öffentliche Sportstätte zu schaffen. Die sogenannte "Hasenheide" in Berlin ist heute als Quelle der deutschen Turnentwicklung anzusehen.

Nach Rückschlägen durch die Ermordung Kotzebues Spötter über die liberalen Anschauungen und freiheitlichen Gedanken im Jahre 1819 durch den Studenten und Turner Ludwig Sand und der damit verbundenen Schließung fast aller deutschen Turnvereine sowie Jahns Verhaftung in der Nacht zum 14. Juli 1819, dauerte es noch Jahre, bis die Turner sich wieder an die Öffentlichkeit wagten.

Im Großherzogtum Baden wurde dann am 5. Juni 1832 das Vereinsgesetz verkündet, das auch Vereine zur körperlichen Ertüchtigung wieder zuließ. Die ersten Turnvereine entstanden, allen voran der Turnverein Pforzheim im Jahre 1834, der als ältester badischer Verein angesehen werden darf.

Nochmalige Rückschläge in den Revolutionsjahren 1848/49 mußten hingenommen werden, bevor es 1860 zum eigentlichen Aufschwung und zur Einigung der deutschen Turnerschaft kam. im gleichen Jahre, am 17. und 18. Juni wurde das erste deutsche Turnfest abgehalten. Gleichzeitig fand auch die Gründung der deutschen Turnerschaft statt, die am 21. Juni 1868 beim Turntag in Weimar offiziell Satzungen und den Namen "Deutsche Turnerschaft" erhielt.

Weitere 13 Jahre dauerte es, bis auf Initiative des Säckinger Vereinsvorstandes Emil Härry am 27. November 1881 die Vereine Lörrach, Schopfheim, Haagen, Säckingen und Zell im Vereinsheim des Bürgerturnvereins Basel die Gründung des Markgräfler Turngaues beschlossen. Am gleichen Ort wurde dann am 26. Februar 1882 die Gründungsversammlung abgehalten. Bereits am 8./9. Oktober fand das erste Gauturnfest in Schopfheim statt.

Im Jahre 1884(?) fanden sich dann auch bei uns in Weil turnwillige Männer zusammen, die im Geiste Friedrich Ludwig Jahn's verantwortlich zeichneten für die Gründung des TV Weil, der neben dem im gleichen Jahr gegründeten TV Haltingen zu den ältesten und traditionsreichsten Sportvereinen unserer Stadt zählt. Allerdings ist das Gründungsjahr nicht genau belegbar, wie die nachfolgende Chronik aufzeigt.

Wechselvoll, wie die Geschichte seiner Heimatgemeinde, ist sein Werdegang. Der echte und wahrhafte Turner und Turnfreund begreift, daß die Vereinschronik nur unvollkommen in Worten geschildert werden kann. Die tiefere Arbeit, das Wirken für die Jugend, all das, was in einzelnen Turnstunden und Zusammenkünften, aber auch beim Bau zweier Turnhallen und deren Erhaltung sowie Förderung des Vereinsgutes geleistet wurde, kann nur ermessen, wer es selbst miterlebt hat.

An dieser Stelle sollen nun die Chronisten das Wort erhalten, die hier so gut als möglich, gestützt auf Erinnerungen altbewährter Mitglieder, auf Aufzeichnungen, Protokolle und Dokumente das Geschehen des 100 jährigen Traditionsvereines aufgezeichnet haben.

Geschichte des Turnvereins Weil 1884 e.V

Wer heute die Geschichte zum 100 jährigen Jubiläum des Tumvereins Weil schreibt, begegnet beim Studium der umfangreichen Aufzeichnungen erheblichen Zweifeln über die genaue Gründungszeit einer der ältesten und größten Vereinsfamilie des alten Rebdorfes Weil.

Laut einem Büchlein des im Jahre 1862 gegründeten Turnvereins Lörrach wird der "Weiler Turnverein" bereits im Jahre 1883 zu deren Schlußturnen eingeladen und im selben Jahre bei der am 9. September in Brombach gefeierten Fahnenweihe heißt es in einem Zeitungsbericht: "Das Schautumen, bestehend in Übungen am Reck, Barren und Pferd, Stabhochsprung etc. förderte durchweg ziemlich gute Leistungen zu Tage und verdient namentlich erwähnt zu werden, ebenso die Aufstellung der Pyramiden durch den erst vor kurzem gegründeten Turnverein Weil!!!"

Bis zum Jahre 1934 galt gar das Jahr 1897 als Gründungsjahr, so daß folgende Jubiläen im Vereinskalender erschienen:
28. August 1907 10 jähriges Jubiläum
26. 28. August 1922 25 jähriges Jubiläum
20./21. August 1927 30 jähriges Jubiläum
Erst danach wurde man auf den Irrtum aufmerksam und verlegte die Gründung auf das Jahr 1884.

1884-1897

Vom Gründungsjahr 1884 bis zur Wiedergründung am 7. November 1897 liegen uns leider keinerlei schriftliche Unterlagen vor, weshalb wir auf die Veröffentlichung des mit der 50 jährigen Geschichte beauftragten Hans Schneider vom 9. November 1934 zurückgreifen müssen. Es heißt dort: Im Jahre 1884, in einer Zeit, in der sich hier bei uns und an manchen Orten Männer fanden, die den Geist Jahns in die Tat umsetzten und Turnvereine gründeten, fanden sich auch in Weil einige Beherzte und gründeten einen Turnverein. Es waren 14 Männer, die zum ersten Male auf dem Platz hinter der Kirche sich zu einer Turnstunde versammelten. Als Geräte wurden benützt: Ein Klettergerüst, wie es damals Mode war, und ein Reck.

Der erste Vorstand war: Emil Wilhelm Augenstein (*1860 †1943), Schriftführer: Johann August Raupp (*1866 †1947). Diese beiden waren die im Jahre 1934 noch lebenden Mitgründer. Weiter dabei waren: 1. Turnwart: Ernst Sütterlin, Aktivmitglieder: Friedrich Adler, Gottlieb Bruder, Emil Brunner, Johann Garni und Friedrich Hütter. Bis auf Emil Brunner (*1864 in Kirchen) gehörten die Aktiven dem Jahrgang 1865 an und wanderten gemeinsam nach Amerika aus, weshalb bis 1897 auch keinerlei Aktivitäten zu verzeichnen sind. Von diesem Zeitpunkt an beginnen nun die vorzüglich und genau geführten Protokollbücher, aus denen wir nun die weitere Entwicklung verfolgen können.

1897

Am 7. November wird der Verein mit folgenden Kommissionsmitgliedern wieder ins Leben gerufen: 1. Vorstand: Albert Sturm (*1873), Schriftführer: Leopold Garni (*1876) Kassier: Emil Brenneisen (*1877), Turnwart: Richard Simon (ab 1898 Charles Bögly), weitere Gründungsmitglieder sind: Albert und Fritz Brenneisen, Reinhard Hofer und Jakob Sturm.

Als Vereinslokal wird der "Schwanen" bestimmt und beim Eintritt bezahlt jedes aktive Mitglied 1 Mark, während die passiven Mitglieder frei bleiben. Die Fa. C. H. Pfeifer in Frankenthal liefert ein Reck zu 80 Mark, ein Barren zu 80 Mark und eine Kokosmatte zu 20 Mark.

1898

Charles Boegly aus Hüningen/E. wird zum Turnwart gewählt, Fritz Lais zum Schriftführer und Reinhard Hofer zum Kassier. Bei der Turnfahrt am 1. Mai zum Blauen verunglückt August Rauer mit dem Fahrrad tödlich und wird in Müllheim begraben. Das Vereinslo-kal wird wegen Kündigung des Turnorts in die Bahnhof Restauration verlegt. Im Sommer wird auf dem Schulturnplatz und im Winter im "Adler" geturnt. 25 Mitglieder nehmen am 21. August in Zell i.W an der Turnhalleneinweihung teil.

1899

Als Turnort wird die "Sonne" gewählt. Am 18. Juni findet die 1. Abendunterhaltung statt. Karl Brändlin wird 1. Vorstand, Viktor Garni Schriftführer und Albert Sturm Turnwart. Am 5. August werden die neuen Statuten einstimmig angenommen. Bei der Fa. Pfeifer wird ein Sprungpferd zu 125 Mark angeschafft.

1900

Fritz Brunner wird 1. Vorstand, 15. Juli Gartenkonzert und 7. Oktober Abendunterhaltung mit "Zigeunertanz". Als Turnwart wird Reinhard Hofer gewählt.

1901

Turnwart wird Ernst Knörle. Am 19. Mai beteiligt sich der Verein an der Fahnenweihe des Turnvereins "Alsatia" in Hüningen und beim Gauturnfest am 28. Juli erhält der Verein einen 1. Preis mit 55 Punkten.

1902

Am 19. Mai beteiligt sich der Verein an der Fahnenweihe in Stühlingen und am 15. Juni in Schönau. Am 29. Juni Gartenkonzert in der "Sonne" und am selben Ort, am 14. September das 1. Schlußturnfest mit Preisen.

In der Oberstufe erhielten Fritz Brenneisen, Reinhard Hofer, Ernst Knörle, Fritz Lais und Hermann Wetzel Diplome und in der Unterstufe die Turner Ernst Garnin und Fritz Meyer. Ein Ausflug auf die Gempenfluh am 5. Juli unternahm der Verein über Riehen Muttenz über die Eisenbahnbrücke Gempenfluh Dornach Basel Schusterinsel. Schriftführer wird Friedrich Lais.


1903

Bei der Sparkasse werden 100 Mark an Zins gelegt. Dem Ehrenturnwart Charles Boegly wird zur Hochzeit ein von Mitglied Karl Lutz angefertigtes Nähtischchen gespendet. Am 18. Januar findet ein Conzert im "Ochsen" unter Mitwirkung der Kapelle Kaufmann statt. Am 9. August nimmt der Verein mit 12 Mann am Gauturnfest in Stetten teil. Der Verein erhält einen 1. Preis mit 58 Punkten und Karl Hagist im Nationalturnen und Ernst Knörle im Kunstturnen die ersten Kränze. Am 20. September findet das erste Schlußturnen statt. Neuer Turnwart: Fritz Brenneisen.

1904

In der Generalversammlung vom 30. Februar bei Mitglied Otto Greiner im Gasthaus "zum Adler" wird Fritz Brenneisen Schriftführer und Karl Mehlin neuer Tumwart. Wegen Eintritt zum Militär wird Fritz Brand Schriftführer. Am 14. August beteiligt sich der Verein an der Turnhallenweihe in Steinen.

1905

Turnerisch theatralische Aufführung am 22. Januar im "Ochsen" mit Pferdpyramiden und Indianertanz. Neuer Vorstand wird Karl Brändlin. Die Aktiven werden in die Wiener Unfallversicherung aufgenommen. Leistungen: Bei Invalidität 1 Mark pro Tag, bei Tod 1000 und bei Ganzinvalidität 2000 Mark. Am 1. und 2. Juli findet die Tumerfahrt über Todtnau Feldberg Titisee Höllental-Freiburg statt. In Freiburg wird mit Trommel und Trompetenklang zum "großen Meierhof" marschiert. Preis des Essens mit 1/2 Itr. Wein 1,50 Mark. Beim Gautumfest am 27. August in Brombach erhält der Verein einen 1. Preis mit 56½ Punkten. Ein Diplom im Kunst-turnen erhält Reinhard Hofer. Zum Vorstand wird Karl Brändlin und zum Kassier Fritz Ludin gewählt. Erstmals findet am Sylvester im Gasthaus "zum Ochsen" eine Abendunterhaltung mit Gabenverlosung statt, unter Mitwirkung des Mandolinen Clubs. Das anschließende Tanzvergnügen dauerte bis 4 Uhr morgens und bis zur Tageshelle saß man noch fröhlich beisammen.

1906

In der Generalversammlung wurde Georg Oswald zum Schriftführer und Ernst Knörle zum Turnwart bestellt. Am 27. Mai nimmt der Verein an der Fahnenweihe in Neudorf/E. teil. Die Fahnenweihe des Vereins findet am 17. und 18. Juni unter Beteiligung der Harmoniemusik und Festjungfrauen statt, für die am 29. Juli dann ein Ausflug nach dem Säckinger Bergsee veranstaltet wird. In diesem Jahre werden angeschafft: 1 Fahnenkasten, 1 Schleuderball, 2 Trommeln, 2 Pfeifen. Trommler waren: Albert Dutt und Georg Oswald, Pfeifer: David Dutt und Ernst Hofer. Fähnrich: Fritz Brand und dessen Begleiter Karl Hofer und Eugen Schöne. Das Vereinslokal wird in den "Schwanen" verlegt. Die Sylvesteraufführung findet in diesem Jahre im Vereinslokal mit Tisch und Stuhl-pyramiden und einem Beduinentanz statt.

1907

Ursprünglich war ein Jubiläumskonzert am 29. September 1907 unter Mitwirkung der Mandolinengesellschaft geplant. Durch den plötzlichen Tod von Großherzog Friedrich von Baden am 28. September mußte das zehnjährige Jubiläum verlegt werden auf den 20. Oktober. Wegen dem Einrücken zum Militär der beiden aktiven Musiker Fritz Brand und Georg Oswald wird die Feier nun von der Weiler Harmoniemusik umrahmt.

Dem Verein wird das Turnen im Schwanen Saale untersagt, so daß auf einen Schuppen des Ochsenwirts Pfaff zurückgegriffen werden muß. Im selben Jahre beteiligt man sich am II. Gautumfest in Waldshut, verbunden mit dem 25 jährigen Jubiläum des Markgräfler Tumgaus und des TV Waldshut. Diplome erhalten: Ernst, Karl und Reinhard Hofer sowie Karl Weiss im Kunstturnen. Das Volkswett Turnen ergibt Preise für Ernst Brand, Fritz Meyer und Georg Oswald. Am 8. September wird der Verein fotografiert.

1908

Der Pfingstausflug geht über Schönau zum Belchen und nach Staufen. Der Verein nimmt an folgenden Veranstaltungen teil: Am 25 Jährigen der Vereine Binzen (26. Juli) und Hausen (2. August) sowie an der Fahnenweihe in Tumringen am 9. August. Das Waldfest wird unter Beteiligung des Musikvereins und des Gemischten Chors "Frohsinn" am 12. Juli im "Hölzli" durchgeführt.

1909

Am 9. Mai geht's zu Fuß über Brombach, Steinen, Schlächtenhaus zur Scheideck nach Kandern in die "Schnecke". Der Rückmarsch durchs Kandertal in die Binzener "neue Wirtschaft" zu Karl Henn. Die Gartenaufführungen finden am 20. Juni im Adlergarten und am 27. Juni in der Bahnhof Restauration bei Gustav Hermann in Leopoldshöhe statt. Am 1. August beteiligt sich der Verein am 12. Gauturnfest mit Turnhallen und Gedenksteinweihe des Turnvereins Fahrnau. Am 29. August und 5. September beteiligt sich der Verein an den 25 jährigen Stiftungsfesten des Turnerbundes Lörrach und des Turnvereins Haltingen. Die Gemeinde wird um Überlassung des Schulkellers als Turnlokal gebeten.

1910

Am Ostermontag findet erstmals ein Wettlauf über 100 mtr. (14 sec.) und 500 mtr. (89 sec.) statt. Ein Faustball wird angeschafft. Am Kreisbergturnfest in Baden Baden am 26. Juni erhält Fritz Meyer einen Kranz. Der Verein beteiligt sich mit 12 Mann am Sektionsturnen beim Bezirksturnfest in St. Ludwig und erhält mit 154,9 Punkten einen 1. Preis. Das Schlußturnen findet dieses Jahr im Garten des Johann Mehlin Rhein statt.

1911

Dem Trommellehrer Homberger wird für seine Mühe eine Gabe von 12 Mark verabreicht. Die Turnerfahrt am 21. Mai geht über den Rührberg zur Tschamberhöhle nach Karsau. Der Verein beteiligt sich am 30 jährigen Jubiläum des TV Haagen (2. Juli), am 25 Jährigen in Grenzach (30. Juli) und am 75 Jährigen des Gesangvereins Weil am 9. Dezember im "Ochsen". Am 15. Juli besucht der Verein seinen früheren Vereinswirt Reinhard Weis, jetzt "Stab"-Wirt in Riehen. Am 27. August erhalten beim Zöglingswett-Turnen in Zell Diplome: Hermann Ludin, Alfred Sütterlin und Albert Vögtlin. Beim Gauturnfest in Brombach erhielt der Verein bei den "Volkstümlichen Übungen" (Steinstoßen, Weitsprung und Wettlauf) einen 1. Preis mit 236 Punkten.

1912

Eine Kommision bestehend aus: Fritz Ludin, Karl Mehlin, Eugen Schöne und Jakob Sturm tritt in Verhandlungen mit der Wwe. Weiner zum Ankauf eines Turnplatzes. Geboten wird 1,50 Mark pro qm. Am 27. März geht der Platz an den Turnverein über. Am 20. März erfolgt der Eintrag ins Vereinsregister. Der Verein beteiligt sich in diesem Jahr am Eidgenössischen Turnfest in Basel (5. 9. Juli) und am XII. Oberrheinischen Kreisturnfest in Freiburg (3. 5. August). Am 18. Februar findet erstmals mit dem Musikverein eine Fasnachtsveranstaltung im "Schwanen" statt.

1913

13 Passivmitglieder unterzeichnen den Beitritt zur Gründung einer Männerriege. Leiter: Karl Mehlin. Das Bezirksamt erteilt die Bewilligung zur Aufstellung einer Gerätehütte. Am 25. Mai beteiligt sich der Verein mit gutem Erfolg am 30 jährigen Stiftungsfest des TV Murg. Am 8. Juni nimmt der Verein am 50 jährigen Stiftungsfest mit Fahnenweihe des TV Lörrach und am 2. 4. August am 13. Markgräfler Gauturnfest in Tiengen teil, wo im Vereinswett Turnen mit 21 Turnern ein 1. Preis mit 57 Punkten erzielt wird. Das am 28. September erfolgte Schlußturnen findet erstmals auf dem neuen Turnplatz statt. Am 19. Oktober beteiligt sich der Verein mit Fahne an der Jahrhundertfeier der Gemeinde.

1914

Auf dem Turnplatz werden Kastanien und Lindenbäume angepflanzt. Die Mitglieder Fritz Brand, Oskar Knörle und Heinrich Ring-wald erstellen einen 100 qm umfassenden Tanzboden, den am 6. Juli auch der Gesangverein "Frohsinn" bei seinem Volksfest auf dem Turnplatz benützt. Am 21. Juni wird anläßlich des Schauturnens auf dem Platz auch ein neu erstellter Brunnen eingeweiht.

Am 14. Juni nimmt der Verein am 30 jährigen Jubiläum des TV Hauingen teil. Durch die kaiserliche Erklärung des Kriegszustandes am 31. Juli, wird auf den 1. August eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, um für die in den Krieg ziehenden Turner Ersatzleute zu bestimmen. Für den Schriftführer Ernst Brand wird Johann Glattacker, für den Kassier Eugen Schöne wird Fritz Meyer und als Turnwart anstelle von Karl Mehlin Ernst Weiss gewählt. Ein Erinnerungsfoto von Emil Kaufmann vom 6. Sepktember wird den im Felde stehenden Kameraden übersandt. Am 4. Oktober erreicht den Verein die Kunde, daß beim Sturmangriff auf Antwerpen Fritz Weisser gefallen sei und bis Jahresende verliert der Verein noch zwei tüchtige Aktivmitglieder: am 25. Oktober Heinrich Ringwald und am 27. Oktober Karl Sütterlin, die beide bei La Bassée den Heldentod starben. Auf Veranlassung der Gemeinde findet am 16. Oktober eine Sitzung zwecks Gründung einer Jugendwehr unter Anwesenheit von Pfarrer Schlusser und Oberleutnant Lurs statt. Es wird beschlossen sich der Jugendwehr anzuschließen und für die Übungen den Turnplatz unter Leitung des inzwischen wieder heimgekehrten Turnwarts Karl Mehlin zu benützen. Uffz. Ernst Brand und Gefr. Fritz Rehm erhielten die badische Verdienstmedaille und Uffz. Emil Schätzle sowie Gefr. Karl Trautwein das eiserne Kreuz II. Klasse.

1915

Kassier Eugen Schöne und Fritz Dreher geraten in französische Gefangenschaft. Als bester Volkswetturner wird dem Verein am 9. März das treue Mitglied Albert Vögtlin entrissen, dem der heutige Chronist seinen Namen verdankt. Am 15. Juni wird Alfred Sütterlin, ein Bruder des schon früher gefallenen Karl Sütterlin durch einen Unglücksfall ein Opfer des Weltkrieges. Fritz Brand, ein Bruder des zuvor genannten Ernst Brand und langjähriger Leiter der Spielleute findet am 14. Juli bei Lipniki den Heldentod. Als 1. Fähnrich des Vereins und besonders bei Herrichtung der Materialhütte und des Tanzbodens hervorgetreten, hat er sich besondere Verdienste erworben. Uffz. Fritz Mehlin, den der Verein zu einem kurzen Urlaub begrüßt, teilt mit, daß er die bad. Verdienstmedaille und das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt. Am 4. Oktober 1915 wird der Turnbetrieb eingestellt und Alfred Dufner als Schriftführer und Vereinsdiener gewählt. Am 7. November wird zu Ehren der im Felde gefallenen Turnkameraden eine Eiche auf dem Turnplatz gepflanzt.

1916 - 1918

Die 18. Generalversammlung vom 6. Februar 1916 sollte die letzte vor Beendigung des vierjährigen Krieges sein und wird vom II. Vorstand Fritz Meyer geleitet, der Alfred Dufner als Schriftführer und Adolf Grässlin zum Vereinsdiener verpflichtet. Danach ruht bis im Jahre 1918 jeglicher Turn- und Vereinsbetrieb.

1919

Bereits am 25. Januar findet im "Schwanen" die erste Generalversammlung nach dem Kriege statt, die von Friedrich Ludin einberufen wurde. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Friedrich Ludin, Friedrich Kessler (I. und II. Vorstand), Emil Mehlin, Hermann Ludin (l. und II. Turnwart), Alfred Dufner (Schriftführer), Kassier Friedrich Rohrer, Zeugwart August Weber, Beisitzer Eugen Schöne und Ernst Hofer, Fähnrich Alfred Fazis, Begleiter August Weber und Alfred Dufner. Der Vorstand gibt bekannt, daß von 117 Mitgliedern des Jahres 1914 102 zum Heeresdienst einberufen wurden. 26 davon fanden den Tod, zwei starben in Gefangenschaft und Fritz Raupp findet im Jahre 1920 in den Ruhrkämpfen den Tod. Im darauffolgenden Jahre, am 5. September 1920 wird zu ihrem Andenken unter Mitwirkung des Musikvereins und des Arbeitergesangvereins "Freiheit" ein Gedenkstein mit ihren Namen auf dem Turnplatz enthüllt.

Bereits am Ostermontag findet die 1. turnerisch theatralische Aufführung statt, die am 26. April wiederholt wird. Auch zahlreiche Aktivitäten außerhalb des Vereins werden besucht. Am 18. Mai findet in Säckingen der 1. Gauturntag nach dem Kriege statt mit dem Besuch der Turner Friedrich Ludin, Ernst Hofer, Ernst Weiss, Friedrich Rohrer und Alfred Dufner. Der 1. Maibummel führt den Verein über die Hohe Straße nach Endenburg und zurück über die Höllschlucht. Das 1. Schauturnen findet am 31. August auf dem Turnplatz statt und beim Bergfest des Markgräfler Turngaus am 7. September auf dem "Hohen Flum" erringt Hermann Ludin die Gaumeisterschaft im Stabhochsprung. Am 1. Juli wird in der Bahnhof Restauration eine Gesangsgruppe unter Leitung von Lehrer Spannagel ins Leben gerufen, die wöchentlich zwei Singstunden im "Ochsen" bei Mitglied Müller abhält.

1920

In den beiden nächsten Jahren hat der Verein mit zahlreichen Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen zu kämpfen, was sich in der Zahl von sechs außerordentlichen Generalversammlungen und 40 Kommissionssitzungen auf 70 Seiten (138 208) des 2. Protokollbuches niederschlägt. Im Grunde genommen war es eine Auseinandersetzung zwischen Bürgerlichen und Arbeitern bezw. zwischen den alten Weiler Mitgliedern und den zugereisten "Leopoldshöhern" und "Friedlingern", die größtenteils der Arbeiterbewegung angehörten.

Wir wollen die Auseinandersetzung, die schließlich mit der Anrufung der Gerichte beendet wurde, noch einmal im Stenogrammstil an uns vorüberziehen lassen. In der 19. Generalversammlung vom 31. Januar wird mit 33 zu 27 Stimmen beschlossen, ab 31. Januar dem Arbeiter Turnerbund beizutreten und per 1. Januar den Austritt aus dem Markgräfler Turngau zu erklären. Dieser Schritt hat zur Folge, daß dem verunfallten Turner Eugen Keller (1984 das älteste Mitglied) aus der Vereinskasse 55 Mark bewilligt werden, weil der Verein dem Kreis bezw. der Deutschen Turnerschaft nicht mehr angehört. Neu in den Vorstand werden gewählt: August Weber, Alfred Fazis (l. und II. Spielwart), Zeugwart Otto Schiem, als Beisitzer: Ernst Brand, Karl Brändlin, Albert Dutt und Gustav Hess.

Als Folge des Beitritts zum Arbeiter Turnerbund vereinigte sich der Verein mit dem "Arbeiter Turn- und Sportverein Friedlingen" (60 Mitglieder) am 7. März. Für die auf den 20. März anberaumte außerordentliche Generalversammlung werden von Seiten des Arbeitervereins die Mitglieder Karl Kaufmann, Fritz Resin, Eugen Rhein, Albert Fazis und Ratsdiener Fritz Rohrer delegiert. Außer einem neuen Vorstand bringt sie noch die Gründung einer Männerriege und eine Fußball Abteilung, welche dem Verein als Sportabteilung angeschlossen wird. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Friedrich Rohrer, Fritz Resin (l. und II. Vorstand), Emil Mehlin, Hermann Ludin (l. und II. Turnwart), Emil Strübin, August Weber (Spielwarte), Schriftführer: Alfred Dufner, Kassier: Fritz Rohrer, Zeugwart:: Otto Schiem, Ballwart: Emil Strübin und Vereinsdiener Otto Giner. Zu Beisitzern werden Eugen Schöne, Eugen Rhein, Emil Schätzle und Friedrich Lais gewählt.

Am 29. August nimmt der Verein mit 21 Turnern am 15-jährigen Stiftungsfest der "Freien Turnerschaft" Lörrach teil und erhält einen 1. Preis mit 97,75 Punkten. Ein Familienabend wird am 25. Dezember und das öffentliche Konzert am Sylvester abgehalten. Gegen Ende des Jahres drohen die Sitzungen zunehmend ins Politische zu geraten und am 6. Dezember schließt man wegen Versäumnis der Turnstunden folgende Aktivmitglieder aus: Bürgin Wilhelm, Fazis Alfred, Garnin Albert, Gräßlin Ernst, Güdemann Karl, Lais Alfred und Karl, Ludin Max, Ludin Reinhard jun., Sütterlin Eugen und Weber Ernst.

1921

Es beginnt im Verein zu gären und in der Generalversammlung vom 15. Januar wird eine Resolution von Karl Kaufmann mit folgendem Inhalt diskutiert: Der Turnverein Weil e.V. stellt sich auf den Boden der Arbeiter-Sportbewegung und erkennt die Statuten des "Arbeiter Tum- und Sportbundes" an. Sie räumt den ausgeschlossenen Mitgliedern das Recht ein, sich in der Versammlung zu rechtfertigen und spricht dem Vorstand das vollste Vertrauen aus. In der folgenden Wahl des Turnrats gibt es folgende Änderungen: Gustav Walter (l. Spielwart), Kassier: Alfred Rhein, Zeugwart: Ernst Müller und Ballwart: Hans Raupp.

In der für den 19. Februar vom Vorstand einberufenen außerordentlichen Generalversammlung werden folgende Beschlüsse gefasst: Beitritt zum Arbeitersportkartell, Teilnahme am Arbeiter Sport Tag am 29. Mai, Delegierung des Fritz Rohrer und Fritz Resin zum Kreisdelegationstag nach Rastatt und vor allem die Änderung des Namens in "Arbeiter Turn- und Sportverein Weil e.V.". Dies gibt schließlich Veranlassung, die Gerichte anzurufen. Am 21. März versammeln sich in der "Sonne" 82 Mitglieder unter Tagespräsident Ernst Brand und beauftragen den Lörracher Rechtsanwalt Harrer die außerordentliche Versammlung vom 19. Februar für nichtig und die Beschlüsse für unwirksam zu erklären. Den Antragstellern wird erlaubt, auf den 21. April eine ao. Generalversammlung einzuberufen, in welcher die Beschlüsse vom 19. Februar mit großer Mehrheit für unwirksam erklärt werden. Der Verein tritt aus dem Arbeiter-Sportbund aus und dem Markgräfler Turngau wieder bei. Er erhält wieder seinen früheren Namen "Turnverein Weil".

Als Folge treten folgende Mitglieder bei: Alfred Dufner, Mechaniker; Paul Schätzle, Fabrikant; Otto Strübin, Postbote; Alfred Fazis; Ernst Läubin, Amtsdiener; Ernst Mehlin, Rechner; Karl Henn, Maurer; Andreas Hofer, Ratschreiber; Albert Müller, Landwirt; Wilhelm Ludin, Polizeidiener; Erwin Wendling, Ratschreiber; Emil Schätzle sen.; Albert Rhein, Karl Straumann und Landwirt Fritz Pfaff. In einer weiteren ao. Generalversammlung vom 21. Mai unter Tagespräsident Hermann Haas kommt es dann zu folgendem Vor-stand: Friedrich Ludin, August Weber (l. und II. Vorstand), Schriftführer: Alfred Dufner, Kassier: Ernst Brand; Ernst Weiss, Titus Frank (l. und II. Turnwart), Zeugwart: Ernst Müller, Ballwart: Hans Raupp; Gustav Walter, Fritz König (l. und II. Spielwart), Beisitzer werden: Emil Schätzle, Eugen Schöne, Oskar Knörle und Karl Hofer. Der frühere Vorstand Rohrer gibt erneut 31 Neuanmeldungen bekannt, über die geheim abgestimmt werden soll. Dies wird als Beleidigung aufgefaßt, so daß Rohrer diese Anmeldungen wiederzurückzog. Schließlich wird doch geheim abgestimmt über diejenigen Anmeldungen, die Beisitzer Emil Schätzle bei Vorstand Rohrer schriftlich angemeldet hat. Nachstehend die Namen die einstimmig aufgenommen wurden: Altenburger Adolf, Baumann Helmuth, Brunner Markus, Bühler Wilhelm, Dreher Otto, Dutt David, Ehrmann Wilhelm, Fidel Fritz jr., Frey Emil, Garni Viktor, Gertis Martin, Hütter Fritz, Kaufmann Alfred, Marx Müller Fritz, Mehlin Fritz, Stadelmeyer Joseph, Walter Fritz, Weiss Reinhard, Weniger Friedrich und Ziegler Emil.

In diesem Jahre werden folgende Veranstaltungen besucht: 26. Juni Turnhalleneinweihung in Efringen, Kreisfest in Lahr am 7. August, Karl Jakobi erzielt den 13. Preis im Volkstümlichen Turnen. Gauturnfest in Säckingen am 14. August. Am 5. September erfolgt die Gründung der Schülerriege. Das Schauturnen findet am 11. September statt. Zum 75 jährigen Jubiläum lud der TV Schopfheim auf den 28. September ein. Am 10. Oktober wird in einer ao. Generalversammlung beschlossen eine Turnhalle zu bauen. Um die Spielleute für den Verein zu sichern, wird mit ihnen am 5. Dezember ein Vertrag geschlossen. Die Schülerriege tritt erstmals am Sylvester im "Schwanen" auf.

1922

Das Jahr 1922 steht ganz im Zeichen der Erbauung einer Turnhalle auf dem Platz an der Eisenbahnstraße (heute Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße). Zur Finanzierung werden bei der Handelsdruckerei Steinen 1200 Anteilscheine zu je 50 Mark gedruckt und verkauft. Die Halle wird gleichzeitig mit dem 25 jährigen Jubiläum in den Tagen vom 26. 28. August unter Beteiligung von 35 Gauvereinen eingeweiht. Am 11. Mai beteiligt sich die Schülerriege an einem Schau- und Propagandaturnen in Kandern und wird mit einem bekränzten Leiterwagen abgeholt und in Weil mit klingenden Weisen des Spielmannszuges empfangen. Am 24. Juni wird eine Damenriege gegründet zu der sich spontan folgende Frauen und Mädchen anmelden: Böhler Marie, Brenneisen Lina, Bruder Rosa, Burger Anna, Dahler Hedwig, Fazis Anna und Aline, Ganzmann Paula, Garnin Elisabeth und Emma, Joos Ida, Keller Emma, Lederer Margarete, Leisin Elsa und Margarethe, Leisinger Klara, Löffler Liesel, Ludin Frieda und Marie, Mehlin Anna, Erna, Margaretha und Sophie, Müller Frieda, Rapp Emma, Röschard Mathilde, Scherer Emma, Schnepf Dora, Schlusser Johanna, Theurer Babette, Wasmer Lina, Weber Emma, Wüst Klara und Ziereisen Hermine. Acht Frauen melden sich als Passive: Baumann Margaretha, Fazis Rosa, Grether Elise, Joos Frieda und Mina, Mehlin Ida und Marie und Stücklin Amalie.

1923

Das Jahr 1923 steht im Zeichen der fortschreitenden Inflation, so daß die Beiträge in den Monaten August und September auf 100000 Mark klettern und Fritz Joos als Hilfskassierer bestimmt werden muß. Für das letzte Quartal wird ein freier Beitrag in Papier und Goldmark erhoben. Am 6. Oktober muß deshalb auch eine Sitzung um 9 Uhr wegen Ausnahmezustand beendet werden. Am 10. Juni wird in Hauingen das Schülerturnfest mit gutem Erfolg besucht und beim Deutschen Turnfest in München nehmen folgende Turner und Freunde teil: Fritz Brändlin, Ernst Brand, Johann Kiemer, Albert Knab, Fritz Ludin, Fritz Rhein, Emil Schätzle, Paul Schätzle mit Frau, August Weber und Erwin Wendling.


1924

Am 19. Januar wird Friedrich Ludin "Ehrenvorstand". Am 9. März beteiligt sich der Verein erstmals geschlossen und maskiert mit Begleitung der Spielmannschaft am Fasnachtsfeuer und bringt anschließend im "Schwanen" erstmals Schnitzelbänke zu Gehör.

1925

In der Generalversammlung dieses Jahres wird Albert Dutt zum Schülerturnwart, Hans Raupp Vorturner der Kunst und Walter Lienin Vorturner des Volkstümlichen Turnens. Zum Fähnrich wird August Mehlin I ernannt. Bei der Fa. Stohler in Lörrach werden 380 Klappstühle bestellt. Da in den letzten Jahren auf der "Leopoldshöhe" etwa 300 Wohnungen gebaut wurden, befaßte man sich mit dem Gedanken dort Männer für die Sache der Deutschen Turnerschaft zu finden und einen Verein mit Mithilfe des eigenen Vereins ins Leben zu rufen. Es findet am 9. Mal im Gasthaus "zum Bahnhof" unter Mitwirkung des Ehrengauvertreters Prof. Möh-ring eine Aussprache statt mit dem Ergebnis der Gründung einer Kommission bestehend aus: Baumeister Karl Hauk als Vorsitzen-der, Ernst Brand als Vertreter des Turnvereins Weil, ferner Friedrich Ludin, Willi Höllstin, Walter Löffler, Alfred Preg, Johann oder Karl Fluck, Max Schäfer, Franz Krämer, Walter Schnerring und Ernst Storz. Unter Protokollführung von Hauptlehrer Krumm wird der Verein, die Turngemeinde Weil am 16. Mai auf der "Leopoldshöhe" gegründet. Bei gut besetzter Turnhalle wird am 7. und 21. Juni und mit erstmaligem Gebrauch der neuen Bestuhlung das Theaterstück "Mutter und Sohn" aufgeführt. Anfang des Jahres wird von einigen Mitgliedern ein Radio zur Verfügung gestellt, um etwas Geld in die Kasse zu bekommen. Leider blieb aber der erwünschte Erfolg aus, wie das Protokoll vermerkt. Bei den am 14. Juni in Brombach stattfindenden Meisterschaftskämpfen wird Ernst Nyfeler mit 25,5 sec. im 200 Meterlauf Gaumeister. August Mehlin wird mit 60 sec. im 400 mtr. Lauf Zweiter und Walter Lienin erzielt im Kugelstoßen mit 10,70 mtr. den 3. Preis. Vier Frauen nehmen in der Zeit vom 9. 11. August in Heidelberg am Kreisfrauenturnfest teil. Garnin Emma und Weber Margret erhalten einen Kranz. Am 1. und 2. August findet auf dem Turnplatz ein Musik-werbetag statt. Beim Hermannslauf nach Detmold, wohin der Markgräfler Turngau eine von Kunstmaler Adolf Glattacker gefertigte Urkunde überbringt, nimmt auf der Strecke Feldberg Rinken Walter Lienin und August Mehlin I als Startläufer teil. Bei der Gründung einer Turnerveteranenriege am 4. Oktober in Fahrnau nehmen Friedrich Ludin und Emil Schätzle teil.

1926

In der Generalversammlung wird mit Emil Mehlin erstmals ein Oberturnwart gewählt. Bei den am 20. Juni in Hausen stattfindenden Gaumeisterschaften gibt es für den Verein folgende Erfolge: Gaumeister im 1500 Meterlauf wird Gustav Walter, 2. Platz August Mehlin I, Gaumeister im Stabhochsprung wird Eriedrich Locher und im 400 Meterlauf August Mehlin I, im 200 Meterlauf gibt es für Ernst Nyfeler den 2. Platz.

Das am 8. August in Offenburg veranstaltete Landesturnfest wird mit 12 Mann besucht. Sie bringen einen I a Preis nach Hause und werden von der Spielmannschaft empfangen.

1927

Bei den Gaumeisterschaften in Schönau wird der Verein Gaumeister in der 3 x 1000 mtr. Stafette mit den Läufern Locher, Mehlin und Walter. Das Gauturntest in Erzingen am 30./31. Juli wird mit 18 Mann besucht, Friedrich Locher erhält im Volkstümlichen Turnen einen 1. Preis. Das Schlußturnen, verbunden mit dem 30 jährigen Jubiläum des Vereins, wird u.a. von den Vereinen: Musikverein, Gesangverein, Turnverein Leopoldshöhe und Radfahrverein "Solidarität" am 20./21. August bestritten.

1928

Zum 2. Vorstand wird Fritz Joos und zum Frauenturnwart Emil Mehlin gewählt. Die Beteiligungen an den Fasnachtsveranstaltungen und am Umzug des Musikvereins wird abgelehnt. Am 1. März wird der Landesvorsitzende Dr. Fischer gebeten, Lehrer Eugen Kopp nach Weil zu versetzen. Die Gaumeisterschaft gewinnt im 800 und 1500 Meterlauf Fritz Walter, im 5000 Metehauf Gustav Walter und im Stabhochsprung Friedrich Locher. Jeweils vierte Preise erringen im Weitsprung Friedrich Locher und im Hochsprung August Mehlin. Die Faustballmannschaft wird in der Klasse A Gaumeister. Anläßlich des 150. Todestages von Friedrich Ludwig Jahn wird am 16. September während der Feierlichkeiten die Eiche auf dem Turnplatz in "Jahneiche" umgetauft. Unter Leitung der Turner Jean Luginbühl, Albert Dutt und Emil Garni entsteht wieder eine 14 köpfige Männerriege.

1929

In diesem Jahre nimmt der Verein unter Leitung von August Mehlin I, Gustav Walter und Hermann Ludin am Fasnachtsumzug teil. Bei den in Rheinfelden stattfindenden Waldlaufmeisterschaften erringt der Verein mit Fritz und Gustav Walter, Wilhelm Ludin und August Mehlin den 1. Preis. Ebenfalls erhält der Verein einen ersten Preis beim Gauturnfest in Fahrnau. Bei Fritz Joos, Albert Homberger und Hermann Ludin werden Anschlagtafeln angebracht. Am 7. September wird für die Handballmannschaft ein neuer Ball angeschafft. Erstmals wird am Sylvester und am darauffolgenden Familienabend die Streichkapelle Harry Mehlin engagiert.

1930

Durch einen Unglücksfall verliert der Verein am 12. Januar das Aktivmitglied Fritz Wendle. Am 1. Februar wird Pfeifenlehrer Friedrich Keser Freimitglied. Beim Schopfheimer Gautumfest am 20. Juli erhalten folgende Jugendturner unter Max Hägeli Preise: Hermann Ludin, Max Mehlin, Gustav Vogt, Hans Behrot, Walter Saile, Fritz Mehlin, Hans Ritter und Walter Ehrmann. August Mehlin I erhält beim 15. Badischen Landesturnfest in Mannheim den 24. Platz. Die erste Weinmusterung mit gemütlichem Beisammensein in der Turnhalle findet am 8. November statt. Bei der üblichen Sylvesterveranstaltung im "Central" wirkt die Streichmusik der Theatergemeinschaft mit.

1931

Am 6. Juni tritt der Verein der Ortsgruppe der "Deutschen Jugendherbergen" bei. Mit 25 Mann wird am 8. 10. August das Gauturnfest in Lörrach besucht und mit 77 Punkten ein la Preis erzielt. Beim Warmbacher Turnfest holte sich Otto Weber den 1. Preis im Kunstturnen.

1932

Er besucht im Herbst die Deutsche Turnschule in Berlin. Der am 30. Oktober im "Central" stattfindende Gerätematch sieht folgende Gewinner: Stetten 367, Weil 332 und Grenzach mit 317 Punkten.

1933

Am 20. April beteiligt sich der Verein am Fackelzug. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 27. Mai, in welcher die Osterbotschaft der "Deutschen Turnerschaft" verlesen und mit Ernst Müller ein "Vereinsführer" gewählt wird, kündet sich das Führerprinzip des dritten Reiches an. Mit dem Deutschland und Horst-Wessel-Lied wird die Versammlung beschlossen. Im Mai wird eine Schülerinnenriege unter Aline Fazis ins Leben gerufen und am 3. September erfolgt die Vereidigung der Pflichtturner durch Herrn Kammerknecht. Außer dem Pflichtturnjahr wird auch das Wehrturnen eingeführt. Mit Hilfe des Lörracher Gaufechtwarts Carl Schnaar wird am 23. Mai eine Fechtabteilung mit folgenden Mitgliedern gegründet: Anna Greiner, Kurt Herter, Ernst Hodecker, Paul Hübner, Werner Kaufmann, Hermann Ludin und Hans Schneider. Ernst Hodecker wird zum Fechtwart gewählt. Nach einer besonderen Bekanntmachung des Kreissportwartes, Lehrer Eugen Kopp in Lörrach, nach welcher der erste Vereinsführer unbedingt Mitglied der NSDAP sein muß, wird in der Mitgliederversammlung vom 9. September PG Ernst Brand einstimmig in dieses Amt gewählt. Am Deutschen Tumfest in Stuttgart wird August Mehlin ausgezeichnet. Am 4. November wird beschlossen, eine Skiabtellung zu gründen und am 19. November findet im "Central" der Veteranentag des Markgräfler Turnkreises statt. Im Gerätewettkampf zwischen den Murg und Wiesentälern erreichen die Wiesentäler 515, die Rheintäler 501 und die Murgtäler 480 Punkte. Für die Winterhilfe findet im "Central" ein Wohltätigkeitskonzert mit Beteiligung des TV, derStadtmusik, des Gesangvereins und des Handharmonika Clubs am 16. Dezember statt.

1934

Beim 50 jährigen Jubiläum am 14. April des Göttivereins, dem Turnerbund Lörrach, wird ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. An der Grenzlandkundgebung am 3. Mai mit Reichsstatthalter Robert Wagner nimmt der Verein mit Spielmannschaft teil. Ferner beteiligt sich der Verein am 1. Juli beim 50- jährigen Jubiläum des TV Haltingen und am 1. Oktober beim Erntedankfest mit Winzerfest in Haltingen. Eines der größten Feste im Markgräfler Turnkreis, das 19. Kreisturnfest, wird in unserer Stadt vom 18.-20. August von den drei Vereinen Turngemeinde, Turnverein und Reichsbahnsportverein durchgeführt. An dieser Veranstaltung nehmen ca. 4000 Turner und Turnerinnen und ca. 1300 Schüler teil. Dem Ehrenpräsidenten Fritz Ludin wird von Dr. Fischer der Gauehrenbrief überreicht. Der Festzug der Turner, Turnerinnen und Kampfrichter marschiert von Alt Weil ab, der Umzug der Jugendlichen startet von Friedlingen. Bei der Gärtnerei Spring, wo die Leitung des Markgräfler Turnkreises sowie die Ehrengäste Aufstellung genommen haben, treffen sie sich und marschieren Richtung Stadion. Allen voran geht der 100 Mann starke Kreisspielmannszug, der erstmalig in dieser Formation in Erscheinung tritt. Der langjährige Turnwart und Ehrenmitglied Charles Boegly befindet sich ebenfalls unter den Ehrengästen. Am 7. Oktober erfolgt die Gründung einer Frauenabteilung und am 8. Oktober nimmt man am Festzug des Gesangvereins anläßlich des Winzerfestes teil. Anläßlich des am 10. November stattfindenden 50 jährigen Vereinsjubiläums wird ein Photo-Album (Ehrenbuch) angelegt und Aline Fazis als Albumführerin betraut. Mit der in der Turnhalle am 28. Oktober erfolgten Weinmusterung und mit der üblichen Sylvesteraufführung im "Central" wurde das Jubiläumsjahr 1934 beschlossen.

1935

Vom Führer der Deutschen Turnerschaft, von Tschammer und Osten, werden Einheitsstatuten festgesetzt und in der außerordentlichen Generalversammlung vom 10. März genehmigt. Ein Vereinskampf der Ski-Abteilung in Todtnauberg am 17. Februar sieht folgende Sieger: Alfred Schnebelen und Willi Roth in der Kombination, Paul Rhein im Abfahrtslauf und Max Bauer im Slalom. Die Anfängerprüfung im Fechten in Lörrach bestanden: Eugen Schöne II, Max Löffler, Ernst Sturm, Georg Sommerauer und Else Flöscher. Der Städtekampf gegen Lörrach am 17. März wurde von diesen gewonnen. Bei den Kreisklassenkämpfen erhalten Eugen Schöne und Kurt Herter den 1. und 2. Preis. Bei den Grenzacher Gruppenausscheidungskämpfen im Geräteturnen werden die Kunstturner Otto Weber, Hermann Ludin und Paul Novara Sieger. Beim Staffellauf am 2. Juni "Quer durch Weil" errang der Verein nach der Turngemeinde den 2. Platz. Mit den Turnern Hunn, Homberger, Henn, Haug, Bertsch, Rhein, Fritz, Mehlin Aug. I, Schnebelen, Willig und Novara siegte der Verein gegen die Turngemeinde am 16. Juni im Leichtathletik Klubwettkampf mit 90,83 zu 72,16 Punkten. Mit gutem Erfolg beteiligt man sich in Karlsruhe am Gauturnfest des Reichsbundes für Leibesübungen, in den die "Deutsche Turnerschaft" als "Fachamt I" aufgeht. Beim 25 jährigen Jubiläum des FC Friedlingen am 18. August wirken im Fünfkampf unsere Turner mit. Das gemeinsame Winzerfest mit der Stadtmusik und dem Gesangverein mit Festzug findet am 13. Okto-ber hinter dem Rathaus statt.

1936

Am 22. März verstirbt der langjährige Vorstand und Ehrenpräsident Friedrich Ludin. Bei den Kreismeisterschaften im Kunstturnen am 16. Mai im "Central" erringt der Verein nach Stetten, Rheinfelden und vor Schopfheim mit den Turnern Otto Weber, Paul Novara, Gustav Vogt, Karl Fritz und Walter Bertsch den 3. Platz. Beim 100-jährigen Jubiläum des Gesangvereins vom 4.-6. Juli wird als Gabe ein Ehrenbuch überreicht. Beim 10-jährigen Jubiläum des Reichsbahnsportvereins am 11. Juli beteiligt man sich ebenso wie auch am Fest das Radfahrvereins "Wanderlust" am 31. Juli / 1. August. Von der XI. Olympiade in Berlin schickt Oberturnwart Otto Weber und Pfarrer Schüsselin als Besucher herzliche Grüße. Mit den Turnern vom 16. Mai und Julius und Fritz Kraus wird das Werbeturnen das Göttivereins in Lörrach mit 568 zu 566 Punkten gewonnen. Man beteiligt sich auch an den beiden Bergfesten auf der Tüllinger Höhe (7. Juni) und bei der Bühlerhütte in Brombach (5. Juli). Mit gutem Erfolg nimmt man auch an den Jubiläen des TV Schönau verbunden mit dem 20. Kreisturnfest (1. August) und am 50 jährigen des TV Tiengen am 23. August teil.

1937

Mit dem Jahre 1937 hören die Protokolle des Vereins bis zum Kregsende auf, weshalb die nachfolgenden Ereignisse nur noch lückenhaft erwähnt werden können. Der Frühjahrswaldlauf in Lörrach am 11. April und das 50 jährige Jubiläum des TV Maulburg stehen auf dem Programm dieses Jahres.

1938

In diesem Jahre übernimmt Otto Weber das Amt des Vereinsführers von Titus Frank, der es seit 1935 inne hatte. Vom 11./12. Juni findet in Rheinfelden die 1. Leistungsschau und vom 24. 31 Juli das 1. Reichsbundfest in Breslau statt. Im Dezember wird der Name in "Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen" geändert.

1939

Die am 5. Februar durchgeführte Vereinsmeisterschaft bringt in Klasse A Gustav Vogt und in Klasse B Paul Rhein als Sieger. In der GV wird neben Vereinsführer Weber, Paul Rhein zum Oberturnwart gewählt. Am 28. August wird in beiderseitigem Einverständnis die Eingliederung des Kraftsportvereins vorgenommen. Das 1. Gaufest des NSRL vom 21. 25. Juni in Mannheim wird besucht. Beim Schlußturnen findet zwischen den Leichtathleten und den Geräteturnern ein Faustballspiel statt, das die Ersteren mit einem Punkt Unterschied zu ihren Gunsten gewinnen. Mit Beteiligung der beiden Meisterturner Ernst Roser und Fritz Lanz, Lörrach Stetten, werden folgende Vereinsmeister ermittelt: In den volkstümlichen Übungen der noch sehr junge Max Mehlin. Ihm folgten Paul Rhein und Ernst Wichmann. Die Geräteturner sehen als Sieger Otto Weber, Paul Novara und Julius Kraus. Die Turnerinnen erhalten folgende Plazierungen: 1. Elisabeth Glattacker, 2. Paula Schumm und 3. Anneliese Schöne. Die erste Sylvesterzusammenkunft im Kriege findet im Nebenzimmer des "Schwanen" statt, wo unter den Klängen von Max Wanner und Emil Korngiebel eine Weihnachtsbaumverlosung zu Gunsten der im Felde stehenden Soldaten erfolgt. Im Dienste des Vaterlands stehen zu dieser Zeit 13 Unteroffiziere und 14 Gefreite.

1940

Durch die kriegerischen Ereignisse und Evakuierung der Bevölkerung fallen von nun an einige Veranstaltungen wie das Schlußturnen, Herbstbummel, Weinmusterung, Sylvesterkonzert u. a. aus dem Jahresprogramm. Man kümmert sich mehr und mehr um die im Felde stehenden Mitglieder und veranstaltet von Zeit zu Zeit Sammlungen, um ihnen eine kleine Freude zu bereiten. Der Bezirksführer der NSRL, Bezirk 9, W. Linder ruft die Vereinsführer in den ehemals geräumten Orten des Markgräflerlandes auf Montag, 2. September zu einer Besprechung ins Nebenzimmer des Gasthauses "zum Bahnhof" in Haltingen auf, um die Weiterarbeit in den Vereinen zu besprechen. In der GV wird Albert Rhein zum Ehrenmitglied ernannt. Ehrenoberturnwart Emil Mehlin wird für die Dauer des Krieges die Leitung der Turner und Männerabteilung, Max Bauer die Leitung der Kraftsportabteilung und Ruth Zuckschwert die Leitung der Turnerinnen übertragen.

1941

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Sammlung von Feldpostadressen zwecks Betreuung der im Felde stehenden Mitglieder. Zur Teilnahme an einem Übungs und Jugendleiter Lehrgang am 12. Januar unter Leitung von Turnwart Ernst Albietz in Rheinfelden müssen pro Teilnehmer 100 gr. Fleischmarken und 20 gr. Fettmarken für das gemeinsame Mittagessen im Gasthaus "zum Löwen" mitgebracht werden. Am 30. März ermahnt der stellvertretende Fachwart im Handball, Otto Schenk, Brombach, die Vereine zur Meldung mindestens einer HJ Handballmannschaft. In diesem Jahre wird auch das langverwaiste Amt des Fachwarts für Turnen von Max Bührer, Rheinfelden, übernommen. Er verabredet auch gleichzeitig für den Himmelfahrtstag ein Vereinstreffen auf der "Hohen Flum" bzw. auf der "Küssaburg". Am 28. Dezember findet im "Schwanen", wo man keine Fleischmarken braucht! eine Tagung der Vereine zwischen Efringen und Brombach mit dem stellvertretenden Sportbezirksführer W. Herpich, Brombach, statt.

1942

Die GV findet am 7. Februar statt und bringt für die Übungsleiter folgende Veränderungen: Friedrich Locher für die Männerriege, Max Wanner für die Turner, Lotte Blattner für die Turnerinnen, Anneli Mehlin und Walter Henn übernehmen die Schülerinnen und Schüler. Auf den 31. Mai wird ein Maibummel zum Hartmannsweilerkopf vereinbart und im August nimmt der Verein am Volksturntag in Grenzach teil.

Beim Schlußturnen, am 11. Oktober, gedenkt man u. a. der Mitglieder, die bis zu diesem Zeitpunkt ihr Leben gaben. Es sind dies: Gefr. Max Brändle (vom ehem. Kraftsportverein), Gefr. Max Bauer, Uffz. Walter Brunner, Feldwebel Albert Dutt, Gefr. Hans Ludin, Gefr. Helmuth Ratzel, Gefr. Kurt Weiss, Uffz. Karl Rupp, Uffz. Paul Hölle, Gefr. Max Adler, sowie die Mitglieder Oskar Knörle und Jean Luginbühl.

1943

Die letzte GV vor Beendigung des Krieges findet nach vorhandenen Unterlagen am 9. Januar statt. Da weitere Aufzeichnungen für die Jahre 1944 und 1945 nicht mehr vorhanden sind, soll abschließend noch der Mitarbeiterstab des Jahres 1943 erwähnt werden: Vereinsführer Otto Weber, stellv. Vereinsführer Titus Frank, Schriftführer Fritz Joos, Friedrich Locher, Kassierer M. Häfelinger, E. Gammerdinger, Turnwart Aktive Max Wanner, Kurt Nyffeler, Turnwart Turnerinnen Lotte Blattner, Paula Schöne, Turnwart Männerriege Friedrich Locher, Turnwart Frauen Emil Mehlin, Turnwart Schülerinnen Hanneli Mehlin, Emmeli Rehm, Turnwart Schüler Kurt Nyffeler, Emil Rösch, Zeugwart Max Wanner, Vereinsdiener Hans Thome, Ehrenvorsitzender Emst Brand.

1944

Viele Vereinskameraden erleben das Ende des Krieges nicht mehr. Ihnen wird auf einer besonderen Seite dieser Chronik namentlich gedacht. Sie bleiben unvergessen.

1945

Im Mai Zusammenbruch des national sozialistischen Staates und Errichtung einer französischen Militärregierung. Gemäß Artikel 1 des Kontrollgesetzes gilt der TV Weil wie alle übrigen Turnvereine des Reichsbundes für Leibesübungen als aufgelöst. Das Vereinsvermögen verfällt der Vermögenssperre. Erst im Dezember 1945 wird durch eine Verordnung der Militärregierung ein Vereinsrecht eingeführt. Dadurch wird es möglich, beim Gouvernement Militaire die Genehmigung zur Gründung eines sogenannten Allsportvereines zu beantragen.

1946

Am 26. März wird das Vereinsvermögen durch die Militärregierung aufgelöst. Entsprechend dem neuen Vereinsrecht wird auf Betreiben ehemaliger TV Mitglieder eine Behördengenehmigung eingeholt und am 29. Juni 1946 die Gründungsversammlung der Sportvereinigung Weil am Rhein im "Hotel Central" abgehalten. Friedrich Würth wird zum Vorsitzenden gewählt.

Eine Satzung mit 37 Paragraphen wird aufgestellt. Hier ein Auszug:

§ 1: Der Verein, der durch den Beschluß der Gründerversammlung von den ehemaligen Mitgliedern der früher aufgelösten Vereine Turnverein Weil 1884 e.V., Sportverein Weil, Reichsbahnsportverein Weil neu gegründet wurde, führt den Namen "Sportvereinigung Weil".
§ 2: Der Verein hat seinen Sitz in Weil am Rhein und ist durch den
Eintrag in das Vereinsregister rechtskräftig.
§ 3: Der Verein hat einen allgemein sportlichen Charakter und verfolgt den Zweck, die körperliche Heranbildung für seine Mitglieder zu pflegen, insofern in den Sportarten: Fußball, Handball, Faustball, Leichtathletik sowie Gymnastik und durch die Veranstaltung von Wettkämpfen den reinen Sportgedanken zu fördern und weiter zu verbreiten.

Weitere 34 Paragraphen folgen.

1947

Die erste Generalversammlung der Abteilung Gymnastik innerhalb der Sportvereinigung erfolgt am 8. Februar 1947. Gottlieb Weber wird an die Spitze der Gymnastikabteilung gewählt. Laut Jahresbericht war das eigentlicheTurnen immer noch verboten. Die stramme turnerische Haltung wurde als militaristisch angesehen. Weiter wird berichtet, daß die Turnhalle ungemein unter den Kriegseinwirkungen gelitten hat. Umfangreiche Renovationen müssen durchgeführt werden. Aus den Protokollen der zahlreichen Monatsversammlungen geht hervor, daß die Brennholzbeschaffung zum Beheizen der Jahnhalle im kommenden Winter 1947/48 Probleme aufwirft. Für die Dachdeckung der Turnhalle stellt Herr Bässler aus Basel Ziegel zur Verfügung. Bereits am 4. März 1947 können wieder die ersten Übungsstunden durchgeführt werden.

Zur gleichen Zeit wird die Tischtennisabteilung von Alfred Hess und einigen weiteren Tischtennis Begeisterten ins Leben gerufen. Die größten Anfangsschwierigkeiten bereitet die Anschaffung einer Tischtennisplatte. Bälle und Schläger müssen die Mitglieder vorerst selbst stellen. Vor über 500 Zuschauern in der restlos ausverkauften Turnhalle führt die Abteilung Gymnastik am 4. Mai eine Eröffnungs und Frühjahrsaufführung zwecks Aktivierung der Turnbewegung durch. Auf einer weiteren Sitzung wird beschlossen, zur Deckung der laufenden Unkosten, die vereinseigenen Stühle für RM 50, und den Tanzboden für RM 60, zu vermieten. Im August nehmen dann auch die Leichtathleten das Training wieder auf.

1948

Die Militärbestimmungen werden gelockert. Die Generalversammlung der Sportvereinigung am 28. Februar ergänzt den Paragraph 3 der Statuten mit den neuen Abteilungen Kegeln, Tischtennis und Geräteturnen.

Mit dem Schluß und Werbeturnen der Gymnastikabteilung am 12. September auf dem Turnplatz wird an alte Traditionen angeknüpft, ebenso mit der traditionellen Weinmusterung am 13. November 1948 in der Turnhalle.

1949

In der Vorstandschaft treten keine wesentlichen Änderungen ein. Sportlich sind bereits wieder rege Aktivitäten im Gange. Horst Duttlinger, Adolf Neubauer, Hermann Kaiser (1. seiner Klasse), Otto Weber, Hermann Ludin, Fritz Ludwig, Charlotte Greif, Erika Steinebrunner, Heidi Locher, Lore Mehlin und Helene Sütterlin werden erstmals nach dem Kriege Kranzsieger beim Gautumfest am 13./14. August in Schopfheim.

Erstmals zeigt auch der Spielmannszug wieder Aktivität. Leiter Keser gibt an einer Monatsversammlung der Sportvereinigung zur Kenntnis, daß seine Schüler recht gute Fortschritte machen.

Am 28. September folgt ein wichtiges Ereignis in der Vereinsgeschichte des TV Weil. Ehemalige Mitglieder melden eine Wiedergründungsversammlung ihres alten Stammvereines an, der nach einigem Hin und Her mit der Behörde stattgegeben wird. Am 3. September erfolgt die erste Gründungsversammlung im Gasthaus "zum Schwanen". Gottlieb Weber wird zum ersten Vorsitzenden gewählt. Alfred Henn wird sein Stellvertreter. Schriftwart wird Fritz Schnebelen, Kassierer Max Häfelinger. Neue Statuten sollen ausgearbeitet werden und der Wiedergründungsversammlung Anfang des kommenden Jahres vorgelegt werden.

1950

Die General- und Wiedergründungsversammlung wird auf den 28. Januar 1950 im Gasthaus "zum Schwanen" festgelegt. Der Wichtigkeit des Anlasses entsprechend erscheinen fast 100 Mitglieder. Die neuen Statuten werden bekanntgegeben, der Wendepunkt in der Vereinsgeschichte ist eingeläutet. In geheimer Wahl wird Alfred Henn zum ersten, Fritz Joos zum zweiten Vorstand gewählt. Weiter wurden durch Wahl bestimmt: Erster und zweiter Schriftführer: Hans Lindow und Walter Ehrmann, Kassierer: Max Häfelinger, Hilfskassierer: A. Böglin, Oberturnwart: Otto Weber, 1. und 2. Turnwart: Albert Paolini, Adolf Neubauer, 1. und 2. Turnwartin: Aline Würfele, Gertrud Motsch, Frauentumwartin: Emma Paolini, Beisitzer: Ernst Müller, Gottlieb Weber, Hermann Ludin, Kurt Duttlinger, Walter Bertsch, Kassenprüfer: A. Böglin, Tischtennis: Alfred Hess, Leichtathletik: August Mehlin I, Ernst Mundle, Schüler und Schülerinnenwarte: Ernst Müller jun., Lilly Bernauer, Anneliese Bürgin, Spielwart: Friedrich Locher, Gerätewarte: Rolf Mehlin, Heinz Locher, Pressewart: Ernst Kaufmann, Spielmannszug: Hans Raupp. Höhepunkt der Versammlung bildet die Ehrung von 36 Mitgliedern zu Ehrenmitgliedern.

Im März wird die Frauenriege neu aufgebaut. Am 6. Juni werden die neu festgelegten Vereinssatzungen in das Register des Badischen Amtsgerichtes in Lörrach eingetragen. Das Schau und Werbeturnen am 26./27. August bietet ein buntes Programm: Samstag ab 14.00 Uhr Faustball zwischen dem ESV und dem TV, Leichtathletikvergleichskampf Stetten Weil, 20.00 Uhr Geräte Turnen, Bodengymnastik, Reigen. Sonntag: Vereinsturnmeisterschaft mit den Gastmannschaften Haltingen und Kandern sowie Fortsetzung des Leichtathletik Vergleichskampfes. Abends gemütliches Beisammensein mit Tanz.

1951

Durch Bekanntmachung das badischen Finanzministeriums vom 8. Januar wird das am 26. März 1946 aufgelöste Vereinsvermögen Tumplatz, Turnhalle, Inventar wieder dem TV Weil übertragen.

Am 28. Januar wird Fritz Joos anläßlich der Generalversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter wird Ernst Müller. Mit der Schwimmsportgemeinschaft treten erhebliche Probleme auf, da der ESV sich nicht an die getroffenen Vereinbarungen hält. Auf einer Sitzung der beiden Vereine wird nach Erwägung alter Fakten beschlossen, die bisherige Form der Schwimmsportgemeinschaft aufzulösen.

Sportlich tut sich auch wieder einiges in diesem Jahr. Drei Faustballmannschaften beteiligen sich mit gutem Erfolg an den Gaumeisterschaften, während die Leichtathleten auf gute Plazierungen erzielt beim Heitersheimer Turnfest zurückblicken können. Vom Gauturnfest in Brombach am 24. Juni kehren 47 Schülerinnen und Schüler mit einem Siegerkranz zurück. 52 Wettkämpfer starten am 3. 5. August beim Landesturnfest in Offenburg. Lohn der Anstrengungen sind 27 Siegerkränze. Im September findet das Schlußturnen und die Tischtennis Stadtmeisterschaften statt. Wie üblich bildet der Jahresabschluß die Sylvesteraufführung im Saale des Hotel Central.

1952

Es geht weiter aufwärts. Die Leichtathleten starten am 23. März bei den Bezirkswaldlaufmeisterschaften und am 24. April bei der Bahneröffnung in Weil.

Große Erfolge bringt das Gauturnfest in Waldshut am 2./3. August, 23 Siegerkränze werden beim Einzelturnen und zwei beim Vereinswetturnen mit der Note "vorzüglich" erzielt. Herausragendes Ergebnis ist der 1. Platz und somit die Gaumeisterschaft im Geräte Achtkampf für Hermann Kaiser.

Für die Olympischen Spiele in Helsinki wird von der Deutschen Sportbewegung eine Abordnung zusammengestellt. Zwei TV Mitglieder sind nach Bestehen des INTELLIGENZTESTES (!!!) bei den Endausscheidungen vom 26. bis 30. Juni in Berlin dabei.

Auf Antrag des TV Weil wird am 14. Dezember die Einweihung bzw. die Umbenennung der bisherigen Feldgartenstraße in Friedrich Ludwig Jahnstraße mit einer kleinen Feier vorgenommen.

1953

Am 1. Februar erhalten Ernst Brand, Emil Mehlin und 0tto Weber anläßlich der Generalversammlung den Ehrenbrief des Badischen Turnerbundes überreicht.

Unter Leitung von Werner Seyfarth werden im Städtischen Stadion die Sprung und Stoßanlagen ausgeschachtet. 35 Mitglieder erbrachten 250 freiwillige Arbeitsstunden, im Gegensatz zu anderen Vereinen, die das Stadion ebenfalls benutzen.

Die Schwimmabteilung des TV und ESV sind bestrebt, nach den vorausgegangenen Querelen, eine eigenständige Schwimmsportgemeinschaft (SSG Weil) zu gründen. An einer Besprechung beider Vereine am 9. Juli wird nach Abwägung des Für und Widers der Gründung zugestimmt.

Die Skiabteilung wird gegründet. Kurt Blattner, rühriger Leiter der Abteilung, organisiert in Bernau Vereinsmeisterschaften. Wanderpokalgewinner werden Gisela Merkel und Werner Mehlin. Weitere sportliche Erfolge werden erzielt: 23. März Badische Waldlauf meisterschaften in Pforzheim, FItz Arnold 3. bei der Jugend A; 8. März Gerätemeisterschaften des MTG in Brombach, TV Weil Dritter im Bezirk Wiesental und Rebland; 15. März Bezirks Waldlaufmeisterschaften in Grenzach, Gustav Walter Erster der Männer-Sonderklasse 1, Bernhard Bartnik Erster der Männer Hauptklasse, Fritz Arnold Erster Jugend A, Artur Bührlen Zweiter Jugend B, Hildegard Arnold Zweite der Jugend Mädchen.

Zu einem großen Erlebnis wird die Teilnahme beim Deutschen Turnfest in Hamburg für zahlreiche Mitglieder.

1954

Eine wichtige Entscheidung fallt bei der außerordentlichen Generalversammlung am 24. April. Einstimmig wird der Erweiterungs bzw. Neubau der Turnhalle beschlossen. Architekt Wöhrle, der für die Planung gewonnen werden konnte, legt bereits konkrete Pläne vor.

Bereits am 4. Juni werden die ersten Arbeiten in Angriff genommen . Die mit einer kleinen Feier verbundene Grundsteinlegung erfolgt am 14. August. Dank unermüdlichem Einsatz zahlreicher Mitglieder kann der TV bereits an Sylvester seine traditionelle Feier in der ihrer Vollendung entgegengehenden Turnhalle feiern.

1955

Bei der Generalversammlung im März erhalten die bisherigen Vorstände Fritz Joos, Ernst Müller und Alfred Henn das einstimmige Vertrauen. Für besondere Verdienste erhalten Ehrenpräsident Ernst Brand und Ehrenturnwart Emil Mehlin den Ehrenbrief des Badischen Turnerbundes.

Mai 1955 Mitten in einer Vorstandssitzung erreicht die Vorstandschaft die traurige Nachricht vom Dahinscheiden von Ernst Brand. Am 27. Mai wird das treue Mitglied, 52 Jahre mit dem TV Weil verbunden, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Ernst Brand war einer der Pioniere des Weiler Turngeschehens mit großen Verdiensten beim Bau beider Turnhallen. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Fertigstellung der neuen Turnhalle mitzuerleben.

Am 30. Juli war es dann soweit, die neue Halle wird eingeweiht. Für die Weihrede konnte der Dichter und Schriftsteller Dr. Hermann Burte gewonnen werden. Er taufte das gelungene, mit viel Schweiß und Opfern der treuen Mitglieder erbaute Werk auf den Namen "Jahnhalle". Anläßlich der Feierlichkeiten wurden Hermann Ludin, Fritz Joos, Hans Wöhrle, Bürgermeister Peter Hartmann, Ernst Müller, August Mehlin sen., Albert Paolini und Max Häfelinger mit dem Ehrenbrief des Badischen Turnerbundes ausgezeichnet. Zahlreiche weitere Mitglieder erhalten die Ehrennadel des Badischen Turnerbundes oder des Markgräfler Turngaues.

1956

Vermehrt können sich die TV-Mitglieder wieder dem Sportlichen widmen. Die Jugendturnerinnen nehmen an den Badischen Jugendmeisterschaften in Hornberg teil und werden gute Dritte. Fünf Turner starten beim Alterstreffen des Deutschen Turnerbundes vom 17. bis 19. August in Heilbronn. Herausragendes Ergebnis: 2. Platz an Josef Kramer. Am 23 September richtet der TV Weil das Dreiländer-Sportfest der Leichtathleten in Weil aus. Beste Plazierung: 1 Platz in der olympischen Staffel (400, 200 200, 800 m).

In einer Monatsversammlung, kaum sind die letzten Verputzarbeiten beendet, wird der Beschluß gefaßt, die Turnhalle mit einer modernen Heizungs und Belüftungsanlage zu versehen.

Nicht vergessen soll das am 28./29. Juni in Schopfheim durchgeführte Gauturnfest werden. 11 Turner erfüllen die Norm und werden mit dem Siegeskranz ausgezeichnet. In der Stärkeklasse I im Sektionsturnen wird unsere Riege Zweiter mit der Note "Vorzüglich". Laut Jahresbericht des Spielwartes August Mehlin zeigen auch die Faustballer Aktivität. In der Hallenrunde 55/56 in Brombach, beteiligten sie sich mit vier Mannschaften. In der laufenden Hallenmeisterschaft 1956/57 belegen sie nach der Vorrunde den ersten Platz.

1957

An Stelle der Narrenzunft organisiert der TV Weil in diesem Jahr den Kinderfasnachtsumzug und den Kindermaskenball, um alte Traditionen zu bewahren. Auf Antrag sagt die Stadtverwaltung die finanzielle Unterstützung zu. Am 7. Juli nehmen zwei Riegen beim Schloßpokalturnen in Inzlingen teil. Die A- und die B Mannschaft wird Sieger und Pokalgewinner.

Der 31. Juli bis 4. August steht ganz im Zeichen des Landesturnfestes in Mannheim. Im Mannschaftswettkampf der Turner wird die Note "vorzüglich" erturnt. Neben weiteren ausgezeichneten Leistungen ist der dritte Platz im Jahn Neunkampf von Siegfried Brenzek und ein dritter Platz im Siebenkampf von Josef Kramer herauszuheben. Weitere fünf TV-ler erreichen im Turnen und der Leichtathletik Plazierungen unter den ersten Zehn.

Die Faustballer verzeichnen bei den südbadischen Faustballmeisterschaften am 18. August in der AK 3 einen zweiten Platz, obwohl es an einem ordnungsgemäßen Platz zum Trainieren fehlt.

Mit der Ausrichtung der Turnerveteranentagung des MTG am 20. Oktober in der Jahnhalle beteiligt sich der TV Weil einmal mehr an der aktiven Arbeit im überregionalen Turngeschehen.

Im Juli gründete die freiwillige Feuerwehr einen eigenen Spielmannszug. Die Pfeifer des Turnvereins halfen tatkräftig bei deren Ausbildung, und so stand nach Gesprächen unseres Vorstandes Fritz Joos und dem damaligen Kommandanten Fritz Hunzinger einem Zusammenschluß nichts mehr im Wege. Der Spielmannszug der heutigen Form wird gegründet.


1958

Vom 20. bis 27. Juli findet das Deutsche Turnfest in München statt. Die Mannschaft des TV Weil kehrt mit 14 Kranzsiegern heim. Heinz Kramer konnte bei einer Konkurrenz von ca. 3.500 Turnern gar den 10. Platz belegen. Im Mannschaftsturnen erzielt das TV Team die Note "sehr gut".

Beim Dreiländersportfest der Leichtathleten am 7. September im Weiler Stadion mit ca. 200 Teilnehmern aus Baden Württemberg, der Nordschweiz und dem Elsaß, erzielen unsere Leichtathleten gute Plazierungen. Beim Grenzland Faustballturnier in Weil belegt die Faustballmannschaft TV Weil I den dritten Platz.

Der Spielmannszug unter der Leitung von Kurt Weiss tritt am 7. September 1958 in Haltingen bei der Jahresfeier des Turnvereins erstmals nach dem Zusammenschluß wieder an die Öffentlichkeit.

1959

Ein ereignisreiches Jahr wirft seine Schatten voraus. Der TV Weil feiert am 25./26. Juli das 75 jährige Bestehen. Der Festabend in der Jahnhalle wird mit den Patenvereinen Gesangverein Alt Weil und Stadtmusik Weil, mit dem Akkordeon Orchester Weil, der badischen Landesturnriege und den Turnerinnen und Turnern aus den eigenen Reihen gefeiert.

Am Sonntagmorgen wird die Ehrentafel mit dem Namen von dem als Gründungsvorstand angesehenen Jakob Schenk, Ehrenprä-sident Friedrich Ludin, Ehrenpräsident Ernst Brand und Ehrenturnwart Charles Bögly enthüllt. Schauturnen und Unterhaltungskon-zert werden am Nachmittag vorgeführt. Der Abend ist dem geselligen Beisammensein mit Tanz vorbehalten.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten überreicht Ernst Müller dem Verein die auf Kosten der Ehrenmitglieder restaurierte Ver-einsfahne aus dem Jahre 1906, der die Frauenabteilung noch eine kostbare Erinnerungsschleife beifügt. Bei den folgenden Ehrun-gen erhalten Ernst Schmutz, Wilhelm Ludin, Hermann Kaiser sowie Karl und Paul Hupfer den Ehrenbrief des Badischen Turnerbundes. Weitere Ehrungen für langjährige und verdienstvolle Mitglieder folgen.

In Frankfurt wird die Turnschule des Deutschen Turnerbundes eingeweiht. Der TV Weil übernimmt die örtliche Organisation des Sternlaufes aus der Grenzecke. Am 12. Juni geht Startläufer Walter Mehlin auf die Strecke. Mit dabei hat er eine von Kunstmaler Adolf Glattacker angefertigte Urkunde des MTG, eine Botschaft des BTB und eine Grußbotschaft des TV Weil. Nach Übergabe des Stabes begleitet er die Läufer im Auto, um in Frankfurt an der Feier teilzunehmen.

1960

Wieder einmal wird Fritz Joos bei der Generalversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite stehen Alfred Hess und Paul Rhein.

Die Mannschaft des TV Weil belegt am 27. März bei den Gaujugendbestenkämpfen einen ersten Platz. Im Juni beteiligen sich 12 Teilnehmer bei den Spiel und Staffeltagen des MTG. 10 erringen Siegerkränze. Sehr erfolgreich schlossen die Staffeln ab: 1. Platz 3 x 1.000 m (H. P. Blattner, Jürgen Sorge, Gerd Tesar und Hannes Foege), 2. Platz 4 x 400 m (Heinz Locher, Dieter Fräulin, Willi Rupp, Dieter Strack).

Im September wird der TV Weil beim Bergturnfest auf dem Dachsberg mit vier Einzelsiegen und weiteren guten Plazierungen zum erfolgreichsten aller startenden Vereine. Die herausragenden Ergebnisse: 1. Platz Heinz Locher Altersturner I / Leichtathletik; 2. Platz August Mehlin Altersturner III / Leichtathletik; 1. Platz Kurt Romeike Altersturner IV / Leichtathletik; 1. Platz und Bergturnfestsieger Gerd Zimmer; 3. Platz Rudi Müller beim allgemeinen Vierkampf Turnen; 1. Platz Walter Gami; 2. Platz Hanspeter Lonhard Jugendturner B; 3. Jürgen Storke Leichtathletik B Jugend.

1961

Sportliche Erfolge prägen das Jahr 1961. Bei den Bezirks-Waldlaufmeisterschaften im April in Grenzach werden Willi Rupp in der allgemeinen Männerklasse und Hannes Foege in der Jugend B Bezirksmeister. Die Mannschaft Bürlen, Fräulin, Rupp bei den Männern, Klemm, Blattner und Foege, bei der Jugend B, werden jeweils Mannschaftssieger.

Im Mai wird mit zahlreichen Arbeitsstunden der Platz hinter dem Rathaus an der Hinterdorfstraße als Faustballplatz hergerichtet.

Juni: 1. Platz der Jugendmannschaft beim Staffellauf quer durch Weil, 24 Mannschaften mit 133 Läufern nehmen teil. August: Die 21 Mann starke Sektion des TV erzielt beim Landesturnfest in Offenburg die Note "vorzüglich" Oktober: Vergleichskampf im Kunstturnen Markgräfler Turngau gegen den Deutschen Meister TB Oppau in der Jahnhalle. Heinz Kramer, Rudi Müller und Gerd Zimmer vom TV Weil turnen im Aufgebot des MTG. Die Mannschaft von Oppau wird vom Deutschen 12 Kampf Meister und Nationalmannschaftsturner Philipp Fürst angeführt.

1962

Zum 12ten Mal in ununterbrochener Reihenfolge übernimmt Fritz Joos die Vereinsführung. Paul Rhein rückt auf den Platz des ausscheidenden bisherigen zweiten Vorsitzenden Alfred Hess.

3. Juni: Dieter Fräulin (Juniorenklasse), Heinz Locher (AK 1), August Mehlin (AK 3) und Kurt Romeike (AK 4) Sieger beim Leichtathletik- und Staffeltag in Weil. 23./24. Juni: Hannes Foege wird Jugend-Bezirksmeister in Lörrach über 1.500 und 3.000 m. 30. Juni - Hans-Peter Blattner siegt beim internationalen Jugendsportfest in Lörrach im 1.000 m Lauf. 21./22 Juli: Gauturnfest in Rheinfelden. Erste Plätze werden erzielt von Gerd Zimmer Gauturnfestsieger Olympischer 12 Kampf, Hanspeter Lonhard Gaujugendbestenkämpfe Klasse B, Walter Garni Gaujugendbestenkämpfe Klasse C, Franz Hartmuth Geräte 10 Kampf Mittelstufe sowie zweimal beim Mannschaftsturnen. September Beim Dachsbergturnfest werden 24 Siegerkränze errungen, davon vier erste Plätze und drei Mannschaftssiege.

1963

Wechsel an der Vereinsspitze. Fritz Joos wird erneut 1. Vorsitzender. Neu werden Gustav Walter als Zweiter und Paul Rhein als dritter Vorsitzender gewählt.

Weitere Abteilungen werden gegründet. Die offizielle Gründungsversammlung der Basketballabteilung wird am 27. Juni 1963 abgehalten. Gleichzeitig macht die Abteilung Jedermannsturnen die ersten "Gehversuche".

Zu einem großen Erlebnis wird das Deutsche Turnfest in Essen für die Teilnehmer des TV Weil. Beim Spiel und Staffeltag belegen die Faustballer einen ersten Platz in der Anfängerklasse und in der Altersklasse. Neben neun Siegerkränzen erringen die Leichtathleten beim Leichtathletik und Staffeltag des MTG in Wehr den Sieg in der Schwedenstaffel der Männer und im 4 x 100 m Lauf der Jugend. Gerd Zimmer weist eine ausgezeichnete Saison aus: Badische Vizemeisterschaft im Turnen Dritter bei den olympischen Ausscheidungswettkämpfen der Badischen Turnerauslese Bergturnfestsieger auf dem Dachsberg 24. beim Deutschen Turnfest in Essen. Nicht ganz nach Wunsch läuft es im Tischtennis. Der Abstieg in die A Klasse muß in Kauf genommen werden.

1964

Generalversammlung am 20. März 1964. Fritz Joos wird wiedergewählt. Ihm zur Seite stehen diesmal Emil Kaufmann und Gustav Walter.

Die Jahresfeier im April wird vom 80 jährigen Vereinsbestehen geprägt. Aus aktuellem Anlaß werden Emil Mehlin, August Mehlin, Ernst Schmutz, Hans Wöhrle, Otto Weber und Fritz Joos mit der Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes ausgezeichnet.

Bereits am 5. Januar werden P. Lorenz, H. Wäldele und F. Fischer in Schopfheim Tischtennis Pokalsieger des Bezirks Oberrhein gegen klassenhöhere Mannschaften. Beim Landesturnfest in Karlsruhe erringen sechs Turner und vier Leichtathleten Kranzsiege. Unsere Turner werden Schloßpokal-Sieger in Inzlingen.

Vom Oktober bis Dezember wird die Jahnhalle grundlegend renoviert. Unter anderem wird der Hallen und Bühnenboden mit einem Parkett Schwingboden mit insgesamt 600 m² versehen. Gesamtkosten über DM 100.000.- .

1965

Fast schon zur Gewohnheit wird der jährliche Wechsel in der Vorstandschaft. Während Fritz Joos zum 15. Mal das Ruder übernimmt, wird Gustav Walter nach 1963 wieder 2. Vorsitzender. Dritter und technischer Vorstand wird nun Gerhard Frey.

Eine große Ehrung wird Gerd Zimmer auf Grund seiner Erfolge zuteil. Kurt Fischer, Vorsitzender des Turn und Sportrings gratuliert ihm zur Ernennung zum "Sportler des Jahres 1964" der Stadt Weil. Gerd Zimmer bestätigt mit der Gaumeisterschaft (7. März 1965), der Badischen Meisterschaft (21. März 1965) und dem 18 Platz bei den Deutschen Kunstturnmeisterschaften in Hannover (4 April 1965) die gezeigten Leistungen, die zu seiner Wahl geführt haben.

An der Vorstandssitzung vom 16. April 1965 wirdrd eindringlich darauf hingewiesen, daß große Anstrengungen unternommen werden müssen, die noch vorhandenen Jugendlichen halten zu können. Unbedingt soll wieder ein Schlußturnen der Schülerinnen und Schüler abgehalten werden. Wettkämpfe in allen Sportarten sollen im Laufe des Sommers durchgeführt werden.

Am 1. Oktober 1965 wird die Volleyballabteilung gegründet, die anfangs als "Volleyball für Jedermann" ohne Teilnahme an Rundenspielen im TV Weil aufgenommen wurde.
Der TV Weil nimmt an den Gaumeisterschaften in Rheinfelden teil. Willi Rupp belegt im Leichtathletik Sechskampf den 1. Platz. Weitere Plazierungen sind in den Protokollen nicht aufgeführt obwohl eine größere Zahl von Wettkämpfern des TV Weil am Start war.

1966

Generalversammlung am 14. Mai 1966. Obwohl Fritz Joos erneut die Vereinsführung in jüngere Hände legen möchte, übernimmt er angesichts der von ihm vorgeschlagenen Aufgabenteilung der Vorstandschaft wiederum das Amt des 1. Vorsitzenden. Ihm zur Seite stehen Gerhard Frey (Zweiter) und Gustav Walter (Dritter Vorstand).

Vorstandssitzung am 4. April. Unter anderem wird diskutiert, ob die Bäume auf dem Turnplatz zugunsten eines Faustballplatzes gefällt werden sollen oder ob der Platz als reiner Leichtathletikplatz hergerichtet werden soll. Da schon Zuschüsse vom DTB für eine Leichtathletikanlage genehmigt waren, erhält dieser den Zuspruch.

Auf einer weiteren Sitzung am 29. April wird ein Vorschlag einstimmig angenommen, daß zukünftig die Abteilungsleiter einen Jahresbericht erstellen, von denen dann der Schriftführer einen umfassenden Jahresbericht zusammenstellen kann. Leider klappt das trotz großer Zustimmung nicht, so daß vom Jahre 1966 lediglich ein kleiner Bericht vorliegt, der die Teilnahme von 44 Schülerinnen und Schülern am Gauschülertumfest in Stetten festhält.

Aus dem Protokoll der Vorstands Sitzung vom 16. Juli geht hervor, daß große Anstrengungen unternommen werden müssen, die noch vorhandenen Jugendlichen halten zu können. Unbedingt soll wieder das Schlußturnen abgehalten werden.

1967

Beim Badischen Landesturnfest in Lörrach erringen zehn Leichtathleten einen Siegerkranz. Die 4 x 100 m Staffel mit Dieter Fräulin, Gerd Anders, Hans Forster und Max Nägele erreicht den Endlauf und wird mit 45,3 Sekunden Zweiter. Im Geräte-Sechskampf der Turner erzielt Hanspeter Lonhard den 4. Platz.

Der letzte Bauabschnitt der Jahnhalle wird geplant. Die Turnhallendecke soll mit einer Holzverschalung und einer vorschriftsmäßigen Beleuchtung versehen werden. Diverse Angebote werden eingeholt, bei der Stadt werden Zuschüsse beantragt. Der endgültige Baubeginn wird jedoch nochmals verschoben.

1968

Am 4. Mai wird die Generalversammlung abgehalten (Ietzte Sitzung 1966). Fritz Joos bleibt erster Vorstand. Zweiter Vorstand, zuständig für die Verwaltung, wird Rolf Garni. Dritter und technischer Vorstand wird Walter Mehlin. Mit dieser Regelung soll die anfallende Arbeit besser verteilt werden.

Auch sonst ist aus Protokollen von Vorstandssitzungen hauptsächlich Organisatorisches zu entnehmen. So wird an der Sitzung vom 15. Mai eine Neuregelung diverser Ämter beschlossen. Das Haupt-Kassenwesen soll vom ersten Kassierer geführt werden. Der zweite Kassierer übernimmt alle übrigen, die Kasse betreffenden Arbeiten. Der dritte Kassierer ist für das Beitragswesen zuständig. Die ein- und ausgehende Post bearbeitet der erste Schriftführer, das Karteiwesen fällt dem zweiten Schriftführer zu, während der dritte Schriftführer das Gratulationswesen betreut. Man erhofft sich eine Straffung der Verwaltungsarbeiten.

1969

Zahlreiche Einzelsiege können beim 7. Gauturnfest in Schopfheim bei starker Beteiligung errungen werden. Unter anderem wird Anita Mehlin 1. Gauturnfestsiegerin im Geräte-Vierkampf der Turnerinnen.

Bei den Gauturnmeisterschaften in Waldshut wird Gerd Anders Erster vor Willi Rupp im Sechskampf Turner I. Den Dreikampf AK I gewinnt Günter Kamenzin, AK II gewinnt Heinz Locher, gleichzeitig wird er 4. im Steinstoßen und 3. im Schleuderball. Im Turner Zehnkampf belegt Hanspeter Lonhard den 2. Platz. Neben Waldshut, das ebenfalls drei erste Plätze belegt, wird der TV somit erfolgreichster Verein.

Eine Generalversammlung wird in diesem Jahr nicht abgehalten. Die Geschicke des Vereines werden in zahlreichen Vorstandssitzungen beschlossen und zur Durchführung gebracht.

1970

Teilnahme beim Badischen Landesturnfest in Heidelberg. Neben den errungenen Erfolgen bleibt auch der großartige Empfang bei der Rückkehr in guter Erinnerung. Vor dem Bahnhof hatten sich, neben einer großen Zuschauermenge, auch die beiden Vorsitzenden der Weiler Turnvereine, Fritz Joos und Günter Bader sowie Dr. Alexander Gramlich, Vorsitzender des Tum und Sportringes, eingefunden, um die Teilnehmer des Landesturnfestes zu begrüßen. Einer der ältesten Teilnehmer ist August Mehlin mit 67 Jahren, der schon seit 40 Jahren die Fahne des Turnvereins trägt. Unter Begleitung des Spielmannszuges, der mit flotten Weisen aufwartet, ziehen die Sportler zu den jeweiligen Vereinslokalen. Besonders die farbenfrohe Bekleidung unserer Teilnehmer sticht ins Auge. Die Damen tragen weiße Miniröcke und rote Blusen, die Herren himmelblaue Trainingshosen und gelbe Jerseys mit schwarzerAufschrift "Turnverein Weil am Rhein 1884".

Eine Generalversammlung findet in diesem Jahr nicht statt. Auch die Protokolle der Vorstandssitzungen sind wenig aussagefähig, so daß über weitere Sportanlässe nicht berichtet werden kann.

Selbstverständlich wurde an diversen Wettkämpfen auf Gauebene sowie am Dachsbergturnfest teilgenommen. Auch die Tischtennismeisterschaften wurden wie alle Jahre durchgeführt. Jahresfeier und Kinderweihnachtsfeier zählen ebenso zum festen Jahresprogramm.

1971

Nach einem Unterbruch von drei Jahren (1968) wird am 2. April wieder eine Generalversammlung abgehalten. Zum 20. Mal wird Fritz Joos 1. Vorsitzender. 2. Vorstand (geschäftsführend) wird Walter Mehlin, der an die Stelle von Rolf Garni tritt. Dritter und technischer Vorstand wird Hans Rhein.

Bei den badischen Kunstturnmeisterschaften in Singen wird Hanspeter Lonhard Erster im Olympischen Zwölfkampf. Über weitere TV Starter und deren Plazierungen ist den vorhandenen Protokollen nichts zu entnehmen, da sie leider sehr allgemein gehalten sind. Laut Aufzeichnungen findet sich niemand bereit, die bis jetzt noch gute Leichtathletik Riege zu führen. Auch die Suche nach einem Sportlehrer bleibt erfolglos. Der Gedanke, eine Leichtathletik Gemeinschaft zu gründen, wird aufgegriffen. Mit dem ESV werden mehrere Sitzungen und Gespräche geführt. Anfang Dezember scheint eine Einigung zustande zu kommen. Vereinbarungen der LG Lörrach werden als Leitfaden beigezogen. Benutzung der Geräte, Hallen, Startgelder, Fahrtkosten etc. werden besprochen und genauestens festgelegt. Differenzen wie bei der ehemaligen SSG sollen vermieden werden.

Der Mehlin "Migger" feiert ein doppeltes Jubiläum. Er wird 75 Jahre alt und kann gleichzeitig auf eine 60 jährige Zugehörigkeit zum TV Weil zurückblicken.

Nach Zeitungsberichten werden die Tischtennis-Stadtmeisterschaften zum Mammut-Turnier. Zwölf Stunden Tischtennis mit 170 Spielen sind notwendig, um die 12. Stadtmeister im Einzel und Doppel zu ermitteln.

1972

Am 1. Januar 1972 treten die Vereinbarungen der Leichtathletik Gemeinschaft (LG Weil) in Kraft.

Die verdienstvollen Mitglieder August Mehlin, Otto Weber, Fritz Joos, Emil Mehlin, Thilde Kaefer und Hermann Kaiser wurden am Gauturntag im Januar vom Landesturnrat Müller mit dem Ehrenbrief oder der Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes, bzw. mit der goldenen Verdienstplakette des Badischen Turnerbundes geehrt.

Ein Antrag an die Stadt Weil betreffs Zuschuß für die Neu bzw. Ersatzbeschaffung von Turn und Gymnastikgeräten für die Jahnhalle muß bis 1973 zurückgestellt werden, da das Jahresbudget schon verplant ist. Begründet wird der Antrag über DM 20.000, mit der täglichen Mitbenützung der Geräte durch das in der Jahnhalle stattfindende Schulkinderturnen seit dem Jahre 1955.

Die Basketball Abteilung organisiert als Beitrag des TV Weil im Rahmen der Einweihungs und Werbeveranstaltung der Sporthalle eine Begegnung zwischen der Südbadischen Auswahl und dem verstärkten A Nationalligisten CVJM Birsfelden mit fünf Nationalspielern.

Nach 1906, 1922 und 1934 richtet der TV Weil im Juli das 29. Gauturnfest aus. Gleichzeitig ist dies das 90 jährige Jubiläum des MHTG. Bei der Eröffnungsfeier erhält Walter Mehlin, neben anderen verdienten Sportlern aus dem Gau, die Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes mit Besitzurkunde. Von den sportlichen Leistungen ist der 1. Platz über 100 m und der 2. Platz im Leichtathletik Sechskampf von Thomas Marx hervorzuheben, ebenso die Siege von Hermann Kaiser im Wahlvierkampf und Helmut Lehmann im Leichtathletik-Fünfkampf der Jugend A.

1973

Deutsches Turnfest in Stuttgart. Sämtliche Starter des TV Weil erhalten die Siegerplakette.

Die Basketball Junioren werden Südbadische Vizemeister und qualifizieren sich für die Baden Würtembergischen Meisterschaften. Die zweite Vorrunde bringt hierbei die Endrundenteilnahme. Als zweitbestes Badisches Team belegen sie den 4. Schlußrang und qualifizieren sich für die Südwestdeutsche Meisterschaft.

Bei den Gaumeisterschaften erreicht Hanspeter Lonhard als bestes Ergebnis der TV-Starter den ersten Platz im Zwölfkampf der Turner.

1974

Die Basketball-Junioren (A-Jugend) werden Südbadischer Meister. Aufgrund ihrer konstanten Leistungen und den errungenen Erfolgen werden sie zur Mannschaft des Jahres 1974 der Stadt Weil am Rhein gewählt. Folgende Spieler werden ausgezeichnet: Günter Werner, Frieder Ludin, Klaus Dieter Gonschorek, Willi Seckinger, Peter Lacher, Karl Fr. Locher, Martin Burger, Georg Seiter, Bernd Gehring, Dieter Seckinger. Betreut werden die Junioren von Klaus Gehring, der noch im vergangenen Jahr selbst in dieser Mannschaft spielte.

Das Badische Landesturnfest in Offenburg wird von Turnern und Leichtathleten besucht. Gute Plazierungen stehen zu Buche. Nähere Einzelheiten sind den Protokollen nicht zu entnehmen, da die präzise Aufzeichnung zu wünschen übrig läßt. Nach zweijähriger Pause werden wieder Tischtennis Stadtmeisterschaften ausgetragen. Von 14 ausgeschriebenen Wettbewerben können 10 ausgespielt werden. Erfolgreichster Teilnehmer und Gewinner des Wanderpokals war Franz Lehle der sowohl im Herren Einzel, im Mixed mit seiner Frau Irmgard als auch im Doppel mit Manfred Müller, seinem Finalgegner im Einzel, gewinnen konnte.

1975

Unter der sachkundigen Führung von Manfred Ludin lebt das Wandern wieder kräftig auf. Auf seine Initiative hin werden auch wieder Skiwochenenden veranstaltet.

Die Tischtennismannschaft TV Weil I hält sich als Aufsteiger gut und belegt einen mittleren Tabellenplatz. Die "Zweite" ist seit 25 Spieltagen ohne Niederlage und steht an der Tabellenspitze. Die Abteilung erhält zu Trainingszwecken eine Ballwurfmaschine. Sie soll auch als Attraktion beim Straßenfest eingesetzt werden. Erneut werden die Basketball Junioren Südbadischer Meister. Gleichzeitig gewinnt der TV Weil I zum ersten Mal den Pokal. Erste Erfolge der Breitenarbeit im Turnen bei den Schülerinnen und Schülern wird sichtbar. 85 Teilnehmer in den einzelnen Leistungsklassen zeugen von guter Aufbauarbeit.

Die Basketball-Männermannschaft wird in Maulburg südbadischer Pokalsieger in einem klaren Sieg gegen Meister CVJM Lörrach. Die Junioren wiederholen ihren südbadischen Titel.

1976

Anfang des Jahres wird bekannt, daß sich die mit viel Vorschußlorbeeren gestartete Leichtathletikgemeinschaft (LG) aufgelöst hat. Für die TV Leichtathleten ein schwerer Rückschlag.

Die Basketball Junioren werden nach 1974 und 1975 erneut Südbadischer Meister. Die letztmals ausgerichteten Badischen Meisterschaften werden in Weil ausgetragen. Gastgeber TV Weil schafft hierbei den Sprung ins Halbfinale. Nach den Basketballern (1974) wird in diesem Jahr Hanspeter Lonhard Sportler des Jahres 1976 der Stadt Weil am Rhein. Seinen zahlreichen Erfolgen fügt er den Turnfestsieg im olympischen Zwölfkampf beim österreichischen Bundesturnfest in Salzburg bei. Auch in diesem Jahr richtet die Tischtennisabteilung die Stadtmeisterschaften mit rund 60 Teilnehmern in der Jahnhalle aus. Horst Wellporth bei den Herren und Christine Gais bei den Damen heißen die Gewinner.

1977

Der TV Weil stellt ein großes Teilnehmerfeld am 23.- 26. Juni beim Landesturnfest in Weinheim. Beim Alterstreffen des MHTG in Lörrach Stetten erreicht August Mehlin in seiner Altersklasse den 2. Platz. Ebenfalls Zweiter im Kunstturnen wird Hanspeter Lonhard. In der Hallensaison 1976/77 verpassen die Faustballer TV Weil II nach dem notwendig gewordenen Entscheidungsspiel die Meisterschaft der Gauklasse B nur knapp. Die Faustball Mannschaft TV Weil I wird beim Schönauer Feldturnier zum dritten Mal Turniersieger und nimmt den Wanderpokal endgültig mit nach Hause. Die dem Juniorenalter entwachsenen Basketballer setzen ihre Erfolgsserie fort und werden bei den Männern südbadischer Meister. Heinz Magyaric wird neuer Tischtennis Stadtmeister im Einzel und mit Richard Maurer Sieger im Doppel. Stadtmeisterin wird Anneliese Kindervater.

1978

Nach nunmehr 27 Jahren Vorstandschaft gibt Fritz Joos sein Amt endgültig ab. Die Neuwahlen ergeben: 1. Vorsitzender Kurt Weiss, 2. Vorsitzender Walter Mehlin, 3. Vorsitzender Hanspeter Lonhard. Laut Beschluß der Vorstandssitzung vom 18. Februar wird die Volleyballabteilung, die bisher nur in loser Form als Hobbyclub dem Verein angehörte, dem TV Weil angegliedert und kann somit an der Verbandsrunde teilnehmen. Bei einer weiteren Sitzung am 17. Oktober gibt der neue Vorstand bekannt, daß Pressewart H. Auer sein Amt schriftlich niederlegt. Ein neuer Pressewart kann vorerst nicht gefunden werden.

Dank dem Entgegenkommen der Stadtverwaltung kann der Spielmannszug am 12. Juni das neue Probelokal im alten Rathaus in der Hinterdorfstraße beziehen.
Die Tischtennis-Jugendspieler erringen die südbadische Pokalmeisterschaft. Zudem werden Marco Kreyer und Jürgen Eise für die Süddeutsche Schüler Rangliste und für die Süddeutsche Einzelmeisterschaft nominiert. Beim Gauturnfest in Rheinfelden beteiligt sich unsere Frauenabteilung auch an der gemeinsamen Gymnastik aller Vereine. Bei den einzelnen Wettbewerben können ansprechende Leistungen erzielt werden. Die Faustballer belegen dabei den 2. Schlußrang. Das Dachsbergturnfest wird zum 25. Male durchgeführt. Unsere Sportler können sich mehrfach auszeichnen. Allen teilnehmenden Mannschaften wird ein Wimpel überreicht.

Die Basketballer verpflichten Manfred Grether (Grenzach) als Trainer und wiederholen den südbadischen Titel bei nur einer Saisonniederlage.

1979

Erst nach längerem Beraten erklärt sich Kurt Weiss bereit, die Vorstandschaft nochmals für ein Jahr zu übernehmen, weist aber darauf hin, daß jetzt schon nach einem Nachfolger Ausschau gehalten werden soll, da ihm die Doppelbelastung Vorstandschaft/Spielmannszug zuviel sei.

Sportlich tut sich auch einiges. So wird die Basketballmannschaft zum 3. Mal in Folge südbadischer Meister und gewinnt nach 1975 zum 2. Mal die Pokalrunde. Die erste Mannschaft steigt in die Regionalliga auf, die zweite in die Oberliga. Die Faustballmannschaft TV Weil I wird Meister der Gauklasse A der Feldrunde und gewinnt die Aufstiegsrunde zur Landesklasse Süd. Im Juni führt die Faustballabteilung das erste Faustballturnier mit 14 Mannschaften durch, Sieger TV Murg vor TV Weil I. Der Spielmannszug gewinnt bei den Landeswertungsspielen in Kirchen bei Bruchsal die Sibermedaille. Durchweg gute Plätze, jeweils unter den ersten Zehn, belegen die Schülerinnen beim Kinderturnfest in Lörrach.

1980

Bei der Generalversammlung am 18. April findet erneut ein Wechsel an der Spitze des Vereines statt. Walter Mehlin übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden, nachdem sich Kurt Weiss nicht mehr zur Verfügung stellt. Ihm zur Seite stehen Rolf Brämer und Hanspeter Lonhard. Auch in diesem Jahr fallen außerordentliche Kosten für den Unterhalt der Jahnhalle an. Rund DM 3.000, werden nebst Anderem in eine neue Fasnachtsdekoration investiert.

Die Basketballer können sich mit nur vier Siegen nicht in der Regionalliga halten und müssen das auch mit finanziellem Aufwand verbundene Abenteuer mit dem Abstieg beenden. Mit zwei weiteren Herren- , drei Jugend und einer Damenmannschaft erreicht die Abteilung ihren größten Umfang. Leider gibt es am Ende der Saison interne Auseinandersetzungen. Abteilungsleiter Obrist tritt zurück, Leistungsträger verlassen den Verein. Die Faustballmannschaft TV Weil I schafft auch in der Hallenrunde den Aufstieg in die Landesklasse Süd. TV Weil II wird ungeschlagen Gauliga B Meister und steigt in die A Klasse auf. Spieler des TV Weil I: Wolfgang Locher, Klaus Kaiser, Dieter Ludin, Peter Briel, Peter Stell, Kurt Albietz. TV Weil II: Heinz Locher, Peter Stell, Hanspeter Stahl, Kurt Albietz, Emil Tschiggfrei. Auf dem schon traditionellen Dachsbergturnfest erreicht Charlotte Rübenacker (1. Sieger), Hermann Kaiser (2. Sieger) sowie August Mehlin und Thomas Marx jeweils in ihrer Altersklasse eine Urkunde.

Einmal mehr organisiert unser Wanderwart Kurt Dinauer eine Alpenwanderung, diesmal nach Zermatt. Die Wanderung führt bei schönstem Wetter zum Grünsee und auf den Panoramaweg, das Matterhorn ständig vor Augen, zurück zum Ausgangspunkt.

1981

1981 ist wiederum ein ereignisreiches Jahr für den TV Weil. Bereits zum 5. Mal findet in Lungem Schönbühl ein Ski Wochenende mit zahlreicher Beteiligung statt. Mit 44: 0 Punkten wird die erste Mannschaft derTischtennisabteilung Meister der Bezirksliga und steigt in die Landesliga auf. Den gleichen Erfolg erzielt die Schülermannschaft. Zudem wird Gerd Jurascheck Erster der Bezirksliga der Herren C, Jürgen Eise bei den Schülern B und Marco Kreyer bei den Schülern C. Die neugegründete Abteilung Mutter und Kind Turnen nimmt unter Leitung von Ruth Karle das Training auf. Erstmals wird auch ab 19. Mai ein Trainingsabend pro Woche zwecks Erwerbes des Sportabzeichens durchgeführt. 25 Personen werden von den Initiatoren Klaus Hoog und Hannes Foege betreut, hiervon legen acht Frauen und vier Männer das Goldene Sportabzeichen ab. Die Basketballer erreichen mit einem dritten Platz in der Oberliga die Qualifikation für die neu gegründete Badenliga.

Im Juli kommen erneut größere Kosten auf den "TV" zu. Der gesamte Hallen und Bühnenboden wird abgeschliffen, markiert und neu versiegelt. Für die Helfer bei zahlreichen Anlässen wird ein Dankessen organisiert, bei dem Geselligkeit und Tanz an vorderster Stelle stehen.

Erfreulich auch, daß nach längere Zeit wieder ein Schlußturnen abgehalten wird, das sehrguten Anklang findet.

Auf Initiative des neuen Pressewartes Peter Stell, der das seit 1978 verwaiste Amt im Frühjahr übernommen hat, wird auf einer Vorstandssitzung die Vereinszeitschrift "TV Kurier" gegründet, für deren Zusammenstellung und Organisation er verantwortlich zeichnet. Die Erstausgabe wird für März 1982 vorbereitet.

1982

Generalversammlung 2. April 1982. Wolfgang Becker wird für 20 Jahre Tätigkeit im Kassenwesen (1962 1964 Kassenhelfer, ab 1964 Kassierer) geehrt und für besondere Dienste vorzeitig zum Ehrenmitglied ernannt.

Der TV Weil, ESV Weil und TV Haltingen richten am 17. 20. Juni 1982 das Jubiläums Gauturnfest "100 Jahre MHTG" aus. Die Frauenabteilung beteiligt sich bei der gemeinsamen Festgymnastik und bei "Vereine stellen sich vor". Diverse Programmteile werden vom Spielmannszug mitgestaltet. Leistungsmäßig können unsere Teilnehmer nicht an frühere Zeiten anknüpfen. Trotzdem werden einige gute Ergebnisse erzielt. Die besten Plazierungen: 2. Gertrud Frey, 2. Thomas Marx, 2. Kai Fischer, 3. Armin Rupp jeweils in ihrer Leistungsklasse. Einen ersten Platz belegen die Faustballer mit dem Finalsieg gegen BTV Basel. Die Faustballjugend wird Zweiter. Die Organisation des Volleyballturnieres übernimmt Klaus Hoog mit seiner Abteilung.

Neben den Gauturnfestsieg verzeichnet die Abteilung Faustball eines der erfolgreichsten Jahre. Zu Buche stehen: Jeweils Erster der Landesklasse mit 28: 0 Punkten in der Hallenrunde und mit 34:2 Punkten in der Feldrunde; Schüler erstmals Hallenmeister der Landesklasse; fünf Turniersiege bei diversen Tumieren. Der Turn und Sportring honoriert den konstanten Leistungsanstieg in den vergangenen Jahren. Die Faustballmannschaft TV Weil I mit den Spielern Klaus Kaiser, Wolfgang Locher, Peter Stell, Emil Tschiggfrei, Kurt Albietz und Michael Biedermann wird zur Mannschaft des Jahres 1982 der Stadt Weil am Rhein gewählt. Im Oktober erfolgt für Klaus Kaiser, Wolfgang Locher und Michael Biedermann die Berufung in die Oberrheinauswahl, die in der Weiler Sporthalle Begegnungen gegen die Argentinische Nationalmannschaft und eine Basler Auswahl von A Nationalspielern austragen. Auch die Jugendlichen Thomas Dürr und Uwe Steinebrunner qualifizieren sich für die MHTG Jugendauswahl und bestreiten Spiele gegen die Nord West Schweiz in Binningen.

Die Schüler der Tischtennisabteilung werden Meister des Bezirks Oberrhein, während die Jugendmannschaft leider aus der Landesklasse absteigen muß. Die Basketballabteilung, die mit sechs Mannschaften an der Spielrunde teilnimmt, verzeichnet als bestes Ergebnis die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga der Damen.

Der Spielmannszug feiert seine 25 jährige Wiedergründung. Zugrunde gelegt wurde der Zusammenschluß der Spielmannszüge TV Weil und Freiwillige Feuerwehr im Jahre 1957, da zu jener Zeit das Spielmannswesen in einem Tief steckte. Allerdings läßt sich die Aktivität des Spielmannszuges bis in die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Durch die Gründung der Abteilung Jazztanz Ende November 1982 kommt eine weitere Abteilung zum breiten Angebot des TV Weil hinzu.

1983

Seit kurzem gibt es neben dem allgemeinen Kinderturnen eine Fördergruppe für 8-15jährige Mädchen. Das Allgemeinturnen für Buben wird ebenfalls wieder in vollem Umfang aufgenommen.

Auch bei den Leichtathleten trägt die Jugendarbeit erste Früchte. Vor allem auf den Mittel und Langstrecken werden immer wieder gute Ergebnisse erzielt. Als Lauftalent entpuppt sich Kai Fischer, der u.a. Zweiter bei den Badischen Waldlaufmeisterschaften, Dritter über 3.000 m bei den Badischen Meisterschaften und Bezirksmeister über 1.000 m wird. Armin Rupp entwickelt sich zum Werfertalent mit jeweils einem dritten Platz im Diskus und Speerwerfen bei den Bezirks Schülermeisterschaften in Schopfheim. Hier wie auch beim Turnen ist leider immer wieder zu beklagen, daß Vereine in nächster Umgebung die jungen Sportler durch Abwerbungsversuche verunsichern und somit die mühsame Auftbauarbeit ihrer Trainer empfindlich stören. Auf Grund seiner sportlichen Erfolge wird Kai Fischer zum JugendsportIer des Jahres 1983 der Stadt Weil am Rhein gewählt.

In der Hallensaison 1982/83 der Gauklasse belegen die Faustballer mit den Mannschaften I IV die ersten drei Plätze, was den Aufstieg in die A Klasse für den TV Weil II bedeutet. Jörg Stahl, Elke Stell und Kathrin Brämer bei der Jugend, Alexander Ast und Armin Rupp bei den Schülern qualifizieren sich Anfang des Jahres für die Auswahlmannschaft des MHTG und bestreiten in Sissach und Binningen Spiele gegen Auswahlteams der Nordwestschweiz und Württembarg. Zum fünften Mal wird das internationale Faustballturnier ausgerichtet. 39 Teams in den Kategorien A, B, Jugend und Frauen beteiligen sich an dem zweitägigen Geschehen. Im Dezember können die Damen der Faustballabteilung erstmals die Gaumeisterschaft und die Südbadische Meisterschaft in Wolfach gegen die Konkurrenz aus Rheinfelden, Radolfzell Offenburg und den Gastgeber Wolfach gewinnen. Die Spielerinnen Sabine Frey, Elke Stell, Regine Meier Conny Panhuis und Annette Brämer siegen.

Das Sportangebot des TV Weil wird durch Gründung von drei neuen Abteilungen erweitert. Jazzgymnastik, Hausfrauenturnen und Seniorentumen finden guten Zuspruch.

Noch rechtzeitig zur Jahresfeier kann die mit einem Kostenaufwand von DM 130.000, renovierte Hallenbühne fertiggestellt werden. Voll zum Tragen kam die neue Licht- und Tonanlage zusammen mit den neuen Vorhängen und ließ die Bühne in einem neuen Glanz erstrahlen. Unter der Regie von Hanspeter Lonhard lief ein Jahr vor dem 100 jährigen Jubiläum wiederum eine gelungene Jahresfeier, in der bis auf den letzten Platz besetzten Jahnhalle über die Bühne.

Die Tischtennisabteilung gerät durch die Abwanderung von drei Spielern der ersten Mannschaft in die Abstiegszone und kann nur dank dem Verzicht eines Konkurrenten den Klassenerhalt sichern. Weniger Glück hat die zweite Mannschaft, die den Abstieg aus der Bezirksliga antreten muß. Vermehrt wird der Schwerpunkt auf die Jugendarbeit gelegt, um die entstandenen Lücken zu schließen. Jürgen Eise belegt bei den Südbadischen Schüler Einzelmeisterschaften den dritten Platz. Zusammen mit Marco Kreyer wird er Zweiter im Schüler Doppel.

1984

Das Jubiläumsjahr sieht einen TV Weil mit regen Ativitäten in dem auf 15 Abteilungen angewachsenen Turnverein. Die Vorstandschaft, allen voran Walter Mehlin, hat das Ruder fest in der Hand.

Die Fördergruppe der Turnermädchen beteiligt sich wieder mit Erfolg an Wettkämpfen und kann bereits schöne Erfolge aufweisen. Die Leichtathleten belegen mit ihrem noch kleinen Team des öfteren vordere Plätze in den Siegerlisten. Auch die Tischtennisabteillung baut auf Jugendarbeit und hat mit Jürgen Eise und Marco Kreyer zwei große Talente. Die Krise bei den Basketballern scheint überwunden. Mit Uli Obrist als neuen Abteilungsleiter und Peter Lacher als dessen Vertreter soll mit vermehrter Jugendarbeit und dem Aufbau des vorhandenen Spielerpotentials neue Wege beschritten werden. Die Volleyballer können wie immer einen gesicherten Platz in der Bezirksliga vorweisen. Das derzeitige Paradepferd dürfte jedoch die Faustballabteilung sein, deren erste Mannschaft nach der Hallenmeisterschaft und dem Aufstieg in die Badenliga nun das Double mit der
Feldmeisterschaft der Landesklasse Süd schaffte. Folgende Spieler waren eingesetzt: Wolfgang Locher, Klaus Kaiser, Uli Reinlein,
Michael Biedermann, Herre Herren, Herbert Kassecker (Halle), Martin Arlt (Feld).

Rückblick

An dieser Stelle sei den Chronisten nochmals ein Blick zurück gestattet. Im Laufe der 100 Jahre Vereinsgeschichte hat sich die Struktur des TV Weil doch grundlegend geändert. Ursprünglich ein Tumverein, geprägt durch Geräte und Wettkampfturnen, gliederte er im Laufe der Jahre neben dem Allgemeinturnen auch ballspielende Abteilungen wie Faustball, Tischtennis, Volleyball und Basketball ein. Sehr früh schon entstanden auch das Spielmannswesen und die Leichtathletik. Aber auch Sportarten wie Handball, Fechten, Federball und Schwimmen waren schon vorübergehend Bestandteil des Vereinsgeschehens. Erst die jüngste Vergangenheit mit der Gründung des Mutter und Kind Turnens, Jazztanz, Jazzgymnastik, Seniorenturnen und Hausfrauenturnen bestätigt die Vielseitigkeit des TV Weil. Eine grundlegende Beobachtung kann der aufmerksame Leser beim Studium dieser Chronik machen. Zumeist waren es Mitglieder des TV Weil, die jeweils nach schweren Rückschlägen die Sportbewegung in der Rebgemeinde Weil wieder aufgriffen und im Sinne Jahns weitergeführt haben. Bleibt für die Zukunft der Wunsch, daß sich auch im zweiten Jahrhundert des Vereinsbestehens fähige Personen zur Verfügung stellen, die auf der Tradition des TV Weil für dessen Zukunft aufbauen.

Die Chronisten

Peter Stell und Albert Vögtlin