Turnverein Weil 1884 e.V. - Neujahrsempfang 2006
Badische Zeitung vom Samstag, 11. Februar 2006 von Ulrich Senf ----------------------------------------------------------------------------------- Wo
sich Tradition, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden
Alles andere als ruhig war schon die Gründungszeit inmitten des Vormärzes, den Merk als "spannende, selbstbewusste, aber auch von Unsicherheiten über die Zukunft geprägte Umbruchzeit" bezeichnete. Der Widerstreit zwischen den alten kirchlich, agrarisch geprägten Strukturen und dem neuen Selbstbewusstsein des Bürgertums, dem sich auch die Gründungsväter Jakob Brunner-Welterlin, Ludin-Adler und Max Raupp zugehörig fühlten, brach hier offen zu Tage. Auch wenn die Anregung zur Vereinsgründung auf den Ortsgeistlichen Hoyer und Hilfsschullehrer Schilling zurück ging, kam man ob des Versuchs, auch außerhalb der Kirche, etwa auf Festen, Konzerten oder Bällen zu singen, bald in Konflikt mit den Kirchenbehörden. Die Frage nach der eigenen Stellung zwischen Tradition und Gegenwart stellte sich eben schon früh. Als würdige Erben dieser Vorfahren, die manches Auf und Ab verkraften mussten, bezeichnete Merk die heutige Vereinsführung. Die stetige Entwicklung, die der Gesangverein genommen hat und die ihn über die Gründung des gemischten Chores nun zur Zusammenarbeit mit der Singgemeinschaft Lörrach bewegte und dabei auch den Kinderchor hervor brachte, zeuge von jene Kreativität, die nötig ist, um sich neuen Herausforderungen zu stellen - daran fehlt es in Altweil auch nach 170 Jahren nicht.
-------------------------------------------------------------------------------- Badische Zeitung vom Montag, 9. Januar 2006 von Ulrich Senf --------------------------------------------------------------------------------
Alleine hätte ich s nicht geschafft
Erhard Zeh, Rektor der Haltinger Hans-Thoma-Schule, hatte es übernommen, die Laudatio für Klara Ruf zu halten - wohl wissend, wie ungern die ehemalige Religionslehrerin im Mittelpunkt steht. Ihm gelang es in einfühlsamen Worten, das Leben der Preisträgerin nachzuzeichnen und dabei jene Wurzeln aufzudecken, die für Klara Ruf Motivation für ihre berufliche wie auch ehrenamtliche Arbeit sind. Selbst in früher Jugend quasi entwurzelt worden, als sie aus dem Allgäu in die Großstadt Düsseldorf zog, kümmerte sie sich als Erzieherin in einem Mädchenwohnheim besonders um die Ausländerinnen, die im Zuge der ersten Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Entgegen der Wünsche ihrer Vorgesetzten engagierte sie sich stark für die jungen Menschen, erkennend, dass man über den eigenen Tellerrand hinaussehen muss, um sich für die Belange anderer zu öffnen. Seit den 70er-Jahren in Haltingen erkannte die Religionslehrerin an der Hans-Thoma-Schule, dass viele Schüler ohne Betreuung aufwuchsen und oft nicht einmal die deutsche Sprache konnten. Aus dieser Erkenntnis entstand vor elf Jahren die Hausaufgabenbetreuung, um den Kindern Hilfestellung geben zu können - ein Projekt, das über viele Hürden hinweg von Klara Ruf und einem beachtlichen Kreis an Helferinnen mit der Unterstützung der katholischen Kirchengemeinde und der Schule vorangetrieben wurde. Wie wichtig diese Unterstützung war, machte Klara Ruf selbst in ihrer kurzen Dankesrede deutlich. Alleine hätte ich das nie geschafft , gab sie den Dank an ihre Mitstreiterinnen weiter. Anita Werner überreichte im Namen der Familie Indri den von ihrem Vater gestifteten Preis: Der Künstler Volker Scheurer hatte eigens dafür eine Skulptur mit dem Titel Respect geschaffen. Zu den ersten Gratulanten gehörte auch OB Dietz, der in seinem Schlusswort die Leistung des ehrenamtlichen Kreises um Klara Ruf unterstrich und gleichzeitig die Festrede von Jan Merk zum Jubiläum des Gesangvereins (wir berichten noch ausführlich) aufgriff und auf die Notwendigkeit des Erneuerns in allen gesellschaftlichen Bereichen hinwies.
WEIL AM RHEIN (us). Kein Verein ist so sehr mit dem Altweiler Neujahrsempfang verwurzelt wie der Gesangverein 1836, betonte TV-Vorsitzender Ulrich Obrist in seiner Begrüßung. Und Kurt Ernst, Vorsitzen der Altweiler Sängerinnen und Sänger , griff diese These in seinem Grußwort auf. Er verdeutlichte wie sehr der Verein in den letzten Jahren - mehr oder weniger zufällig zu den Terminen der Altweiler Empfänge - Neuerungen eingeführt hat, die aus dem einstigen Männergesangverein ein vielseitiges Gebilde an unterschiedlichen Chören hat entstehen lassen. Zunächst durch die Erweiterung zum gemischten Chor, dann durch die Gründung des Kinderchores und inzwischen in der Zusammenarbeit mit der Singgemeinschaft Lörrach. Wie vielseitig der
Gesangverein aufgestellt ist, das bewies er mit einer ganzen Reihe von
Beiträgen, mit denen er - neben den Auftritten der Stadtmusik, die
den eigentlichen Rahmen schaffte, - immer wieder für gekonnte Auflockerungen
zwischen den Reden sorgte. Da bewiesen die Jüngsten als Piraten oder
Vogelscheuchen, wie viel Spaß das Singen machen kann, die älteren
Kinder und Jugendlichen wagten sich mehrstimmig an anspruchsvollere Literatur,
und im Verbund mit den Erwachsenen zelebrierten sie allen den alten Hit
Blowing in the Wind . Dass auch die Erwachsenen unter der
Leitung von Karl Gehweiler richtig temperamentvoll aufdrehen
können, den Beweis blieben sie nicht schuldig. Mit
Gesang vors Gericht Zum
Sponsoring sanft überredet Der
besondere Altweiler Rhythmus macht s |