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Turnverein Weil 1884 e.V.

Günther Skrypnik wieder in Biel dabei und im Ziel (18.6.2006)

Finisher in 11 Stunden und 56 Minuten war auch in diesem Jahr Günther Skrypnik beim Ultra-Marathon (100 km) von Biel. Dabei hatte er sogar einen Sturz am berüchtigten Ho-chi-minh-Pfad zu verkraften. Gegenüber dem Vorjahr hat er sich um mehr als eine Stunde steigern können.

Weiteres in der Badischen Zeitung vom 17. Juni 2009, allerdings stimmt die dortige Aussage, es wäre für Günther Skrypnik das erste Mal gewesen, nicht (Siehe unten). Tatsächlich war es der 5. Start, 4 mal kam er ins Ziel.

Sportvorstand Günther Skrypnik "finished" Bieler Ultramarathon (17.6.2008)

Zum dritten Mal beendet Günther Skrypnik den 100-km-Lauf um Biel im Ziel, diesmal in 13 Stunden und 10 Minuten.

In der Nacht vom 12. auf 13. Juni waren rund um Biel 2300 Läuferinnen und Läufer unterwegs, um die berühmt-berüchtigte 100-km-Strecke am mehr oder weniger frühen Morgen im Ziel zu beenden. Zum 5. Mal dabei war unser Sport-Vorstand, der trotz eines etwas lädierten Knies antrat und mit dem dazu eingenommenen Schmerzmittel zu kämpfen hatte.

Günther Skrypnik beim Bieler 100-km-Lauf 2005

In 12 Stunden 17 Minuten und 20,2 Sekunden legte der jetzt in Hausen wohnende Alt-Basketballer Günther Skypnik die 100 km von Biel am 19./20. Juni 2005 zurück. Das bedeutete den 82. Platz in der Altersklasse M50 bei 178 Klassierten, d.h. Durchgekommenen.

Das letzte Stück des Laufes beschreibt er wie folgt: "Das Bild zeigt mich am Ziel mit einem Leidensgenossen. Er hat mich die letzten Kilometer motiviert. So dass wir zusammen ins Ziel liefen. Auf den letzten 500 m war er es, der dann schlapp machte, so dass er meinen Zuspruch brauchte. Am Schluss lies ich ihm dann den Vortritt, als Dank, dass er mich die
letzten Km motiviert hat.
Auf den zweiten 50 hatte ich öfters solche oder ähnliche Begegnungen."


Bieler Lauftage

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Badische Zeitung vom Freitag, 17. Juni 2005, Ausgabe Schopfheim von André Hönig

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Daumen hoch: Dieses T-Shirt wollen sie sich heute Nacht wieder ergattern: Mathias Schaubhut, Wolfram Uhl, Günther Skrypnik und André Schwald (es fehlt Axel Eisenmann) starten beim Bieler Ultra-Marathon.

FOTO: HöNIG

Vorfreude auf die Nacht des langen Leidens
Ein Quintett des Schopfheimer Lauftreffs startet heute Abend beim berühmt-berüchtigten 100-Kilometer-Ultra-Marathon im schweizerischen Biel

SCHOPFHEIM. Die Kurzbotschaft auf dem Handy ist vielleicht etwas missverständlich: „Ich besorg’ schon mal die Peitsche. Gruß, Anja.“ Und doch ist die Vermutung zutreffend, dass der Adressat sich einer schmerzhaften Tortur unterziehen will. Dieser heißt Wolfram Uhl und wird heute mit vier Kollegen vom Schopfheimer Lauftreff – Dr. Axel Eisenmann, Mathias Schaubhut, André Schwald und Günther Skrypnik – an einem der härtesten Läufe überhaupt teilnehmen: dem 100-Kilometer-Ultra-Marathon in Biel.

Sie haben normale Berufe. Leiter des Pflegestifts Pro Curand (Wolfram Uhl, 46 Jahre). Leiter der Qualitätsprüfung bei Rietschle Thomas (Mathias Schaubhut, 42). Lehrer (Günther Skrypnik, 49, Hausen). Sparkassen-Banker (André Schwald, 41). Oder Arzt (Dr. Axel Eisenmann, 52). Das, was die fünf vom Schopfheimer Lauftreff indes in ihrer Freizeit mit ihrem Körper heute vorhaben, werden manche wohl als abnormal bezeichnen. „Diejenigen, die beim Lauftreff gerade das Anfängertraining hinter sich haben, schütteln nur mit dem Kopf“, weiß Wolfram Uhl. Schrecken kann sie das freilich nicht. Eher zusätzlich motivieren. 100 Kilometer werden sie heute zurücklegen. Zu Fuß. Nicht wandernd. Sondern im Lauftempo. Je nach Geschwindigkeit zwischen achteinhalb und zwölf Stunden werden sie unterwegs sein. Und obendrein das Ganze auch noch in dunkler Nacht (Start ist um 22 Uhr).

100 Kilometer. Fast das zweieinhalbfache eines Marathons. Sich vorzustellen, warum jemand das freiwillig läuft, ist schwer. Noch mehr jedoch, wenn es sich um „Wiederholungstäter“ handelt. Von wegen – um einen James-Dean-Filmklassiker zu zitieren – „denn sie wissen nicht was sie tun“: Uhl, Eisenmann, Schwald, Schaubhut, Skrypnik – sie alle haben mindestens schon eine buchstäblich beinharte Biel-Erfahrung in den Knochen. Für Schwald wird es gar der fünfte, für Eisenmann die 13. Teilnahme sein. Sie wissen also um die Strapazen nur zu gut. Um das Tief, das „etwa bei Kilometer 70 kommt“ (Skrypnik). Um die psychologische Herausforderung, die alle mathematische Logik aufhebt (Schaubhut: „In Biel, heißt es, hat man erst bei 60 Kilometern die Hälfte, und die zweite ist noch länger“). Um die Qualen im 13-Kilometer langen dunklen Waldstück kurz vor Schluss. Hier ist der Läufer ganz allein. Ohne Fahrradbegleiter, der ihn bis dahin antreibt (von Uhls Begleiterin stammt die SMS-Nachricht). „Ho-Tschi-Minh-Pfad heißt dieses Stück bei den Läufern“, erklärt Uhl. Ein Name, der unverhohlen nach Schmerzen klingt – auch wenn bei einem Ultra-Marathon wesentlich langsamer gelaufen wird als bei einem normalen Marathon. Schwald: „Bei einem normalen Marathon läuft man immer am Anschlag. Beim Ultra-Marathon ist man in einer wesentlich niedrigeren Pulsfrequenz unterwegs.“ Dennoch, das geben sie zu, ist Biel eine körperliche Grenzerfahrung, bei der es nur um eines geht: Ankommen. Und doch – oder besser gesagt gerade deshalb – freuen sie sich darauf. Uhl: „Seit Tagen steigt der Adrenalinspiegel.“ Schwald schwärmt von dem „Gefühl, wenn die Sonne aufgeht und man fast am Ziel ist. Das ist unbeschreiblich.“ Uhl vom „Glücksgefühl hinterher, etwas Großes geleistet zu haben“, Schaubhut und Skrypnik „von der großartigen Stimmung und der unvergesslichen Atmosphäre bei diesem Lauf“. In Worten sei das, was den Ulta-Marathon Biel so einmalig, so faszinierend mache, trotzdem nur schwer zu erklären. „Das verstehen nur die, die dabei waren. Für die gilt: Einmal Biel, immer Biel“, erklärt Schwald. Jahrzehntelang war er Mountainbike gefahren. Dann nahm er an einem Wettkampf teil, bei dem außer Fahrradfahren auch gelaufen wurde. „Obwohl ich eigentlich viel Sport gemacht habe, war das eine Katastrophe.“ Also fing er mit Lauftraining an – und wurde – wie alle in diesem Quintett – im positiven Sinn gerdezu süchtig nach Laufen. Auch Skrypnik betrieb erst eine andere Sportart: Basketball. „Vor elf Jahren hab ich dann aufgehört und nach einem Ersatz gesucht. Da sah ich im Fernsehen einen Bericht vom Berlin-Marathon und dachte, das kann ich auch.“ Mathias Schaubhut kam vor vier Jahren übers Training fürs Bergsteigen zum Laufen, schnürt seitdem bei Wind und Wetter die Rennschuhe. Aus sportlichem Ehrgeiz – Schaubhut gab extra fürs Laufen das Rauchen auf – aber auch, „weil es gesund ist und weil man beim Laufen hervorragend den Kopf frei bekommt.“ Das bestätigt auch Wolfram Uhl. Bei ihm war es umgekehrt. Er hörte zuerst mit dem Rauchen auf um dann, weil er ständig zunahm, seine Kilos laufend wieder runter zu bekommen.

Alle haben sie mittlerweile schon zahlreiche Marathonläufe hinter sich – zuletzt waren alle in Freiburg, sozusagen als Aufwärmtraining für Biel. Uhl unter anderem auch den Rennsteig-Ultra-Marathon (Thüringen) und den „Sibirian Ice Marathon“ im russischen Omsk. Längst könnte er sein Auto mit Aufklebern hochkarätiger Wettkämpfe zukleistern. Doch da klebt nur einer: das Biel-Logo. „Wer sich auskennt, weiß sofort, um was es geht.“