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Turnverein Weil 1884 e.V.

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Badische Zeitung vom Montag, 31. Oktober 2005, von Tanja Holtze

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Da stinkt so einiges zum Himmel
Windeln, Pizza oder Elektroschrott: Die Altpapierannahme auf dem Messeplatz wird von manchen Bürgern grob missbraucht


WEIL AM RHEIN. Mit regelmäßigen Papiersammlungen wollen die Mitglieder der Vereine ESV, SV und TV zur Verwertung von Wertstoff beitragen. Doch den freiwilligen Helfern, die jeden Samstag auf dem Messeplatz Altpapier entgegennehmen, wird die Arbeit sauer: Immer häufiger finden sich zwischen dem Papier „hochgradige Schweinereien“.

„Wir hatten schon gebrauchte Windeln, Stereoanlagen und alte Pizza“, sagt Michael Beigel vom Turnverein Weil. Er ärgert sich darüber, wie die seit zehn Jahren laufende Aktion von einigen Bürgern missbraucht wird. „Der Anteil der Sauerei wird immer größer“, klagt er. Bereits Tage vor dem Annahmetermin sammeln sich vor und in den Containern Tüten, deren Inhalt nur zum geringsten Teil aus Papier besteht. „Bevor wir die Container öffnen können, müssen wir oft erst die Tüten beiseite räumen“, erklärt Beigel.

Problematisch ist nach seiner Ansicht die kurze Annahmezeit von 9 bis 12 Uhr am Samstag. „Viele arbeiten da noch und wollen ihr Papier trotzdem los werden.“ Doch eine Verlängerung kommt wegen der Vorgaben des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Landkreises nicht in Frage.

Stadt und Polizei haben zwar zugesagt, öfters mal eine Streife am Messeplatz vorbeizuschicken. Doch geändert hat sich nichts, zumal „das Abstellen von Papiermüll keine Straftat darstellt“, weiß Beigel. „Man kann nur an die Vernunft appellieren und sie bitten, sich an die Öffnungszeiten zu halten und vor allem keinen organischen oder Sperrmüll abzustellen.“

Dass das Angebot nötig ist und deshalb von vielen wahrgenommen wird, ist offensichtlich: Während der drei Stunden am Samstag reißt der Zustrom von Menschen nicht ab, die ihr Altpapier entsorgen wollen. Eine Alternative für die Abgabe bietet zwar der Recyclinghof in Märkt, doch der ist weit weg und daher nur mit dem Auto erreichbar. „Viele kommen mit dem Fahrrad oder zu Fuß, denen nutzt der Hof in Märkt nichts“, meint Beigel und deutet auf einige ältere Damen mit Zeitungen im Fahrradkorb.

Doch immer wieder kommen auch an diesem Samstag Leute vorbei, die kein Altpapier sondern Sperr- oder Hausmüll dabei haben. Den müssen sie nach einer Belehrung durch die freiwilligen Helfer wieder mit nach Hause nehmen. Das gilt im übrigen auch für Kartonagen, auch wenn viele Leute der Ansicht sind, dass das „doch auch Papier ist“; und auch gewerblicher Müll von Betrieben oder Firmen wird natürlich nicht angenommen – solange die Vereinshelfer da sind. Nach dem Ende der Annahmezeit ist dann wieder der Willkür Tür und Tor geöffnet und viele Bürger entledigen sich dessen, was sie zwischen 9 und 12 Uhr wieder hätten mitnehmen müssen.